Miese Beteiligung bei Referendum zum Eheverbot in Rumänien
Am ersten Tag stimmten nur etwas über 5 % der Wahlberechtigten ab - nötig sind insgesamt 30 %
Bisher ist in Rumäniens Grundgesetz die Ehe als Bund zwischen „Ehegatten“ definiert. Die erzkonservativen Initiatoren der Volksbefragung verfolgen das Ziel, dass der Begriff „Ehegatten“ durch „Mann und Frau“ ersetzt wird. Zwei Tage sind für das Referendum zum Eheverbot für schwule und lesbische Paare an diesem Wochenende angesetzt, allerdings fiel die Beteiligung am ersten Tag sehr mäßig aus.
Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP bei Twitter mitteilte, gingen nur gut 5 % an die Wahlurnen. Zudem schreibt Lonut Lordachescu, dass Journalisten das Filmen verboten wurde, und viele ältere Rumänen wüssten gar nicht, worum es bei der Abstimmung eigentlich geht.
Auch der Journalist Kit Gillet, Korrespondent u. a. für den britischen Guardian, berichtet von der schwachen Wahlbeteiligung.
Homophobie ist in Rumänien parteiübergreifend weit verbreitet, laut einer Studie sogar stärker als in Russland. Nicht zuletzt ist das der einflussreichen Rumänisch-Orthodoxe Kirche zu verdanken: Die hält Homosexualität für erlernt und für eine „Sünde“, zu der man niemanden verführen dürfe.
Drei Millionen Rumänen stimmten für Referendum Im Bürgerlichen Gesetzbuch des Landes ist die Ehe bereits als Bund zwischen „Mann und Frau“ definiert. Mit der Änderung des Grundgesetzes soll aber etwaigen Plänen zur Legalisierung der Ehe für alle die verfassungsmäßige Basis entzogen werden. Dafür hat die vor allem religiös motivierte Bewegung „Koalition für die Familie“ mehr als drei Millionen Unterschriften gesammelt – sechs Mal so viele wie nötig. Unterstützung, auch finanzielle, kam aus den USA.
Für die Gültigkeit eines Referendums müssen mindestens 30 Prozent der Wahlberechtigten teilnehmen. Erstmals sind in Rumänien für eine Volksbefragung zwei Tage angesetzt. Kritiker führten das darauf zurück, dass die sozialliberale Regierung eine zu geringe Beteiligung befürchtet.
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