Rettungsaktion für La Gata – Weltweit älteste Lesbenbar wird 50
Eigentlich wollte man nur den Mietzuschuss für zwei Monate sammeln …
Als Ort für lesbische Emanzipation, Freiheit, Ebenbürtigkeit und Gemeinschaft ist das La Gata heute nach eigenen Angaben Frankfurts einzige und weltweit die älteste Lesbenbar.
Alle Clubs und Bars sind derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Auch das La Gata, das im Herbst ihren 50. Geburtstag feiert. Um es durch die Krise zu bekommen, läuft noch bis Sonntag eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion.
«Ohne Einnahmen wird es zunehmend schwer, die Miete und andere laufende Kosten zu zahlen», erklärte das La Gata auf Facebook. «Damit diese wirtschaftliche schwere Zeit länger durchgestanden werden kann und es nicht zu einem Sterben der Institutionen und Orten der Szene kommt, ist diese Aktion aus der Community für die Community ganz wichtig.»
Das Ziel war zunächst, einen Mietzuschuss für die Monate Dezember und Januar zu sammeln. Gesammelt wurde ein Vielfaches der Summe: Über 9000 Euro sind bisher zusammen gekommen. Gestartet wurde die Aktion von Christian Gaa vom Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt.
Als Ort für lesbische* Emanzipation, Freiheit, Ebenbürtigkeit und Gemeinschaft ist das La Gata heute Frankfurts einzige und «weltweit die älteste Bar für Frauen*» – mit Ausstellungen, Live-Musik-Abende, lyrische Abende und eine Musikbox. Im September 2021 feiert die Bar ihren fünfzigsten Geburtstag.
Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt hatte Erika Wild (Ricky) im vergangenen Jahr für den ersten Hessischen Preis für Lesbische Sichtbarkeit nominiert, vergeben durch das Ministerium für Soziales und Integration. Gewonnen hat den Preis dann aber die Sozialpädagogin Veronica King aus Kassel (MANNSCHAFT berichtete).
«Ricky hat vor fast 50 Jahren mit dem Club La Gata eine einzigartige Bar fürLesben geschaffen. Mit bewundernswertem Pioniergeist, großer Beständigkeit und als exzellente Gastgeberin hat Ricky das La Gata seitdem zu einer Institution der Lesbenszene entwickelt… Und es hat in all den Jahren nichts von seinem Charme verloren!», schwärmte so Doris Fitschen, ehemalige Fussball-Nationalspielerin.
«Wir in Frankfurt können uns glücklich schätzen, einen ganz besonderen Ort der lesbischen Sichtbarkeit und ein einzigartiges Juwel der lesbischen Kultur sowie Community mit der legendären und einfühlsamen Wirtin Ricky zu haben. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, wer einmal da war, kommt immer wieder. Von solchen Orten und öffentlichen Räumen der Begegnung und Geborgenheit bräuchten wir überall mehr», erklärte Verena David, queerpolitische Sprecherin der CDU im Römer und stellvertretende Landesvorsitzende der LSU Hessen.
Hier schlage das greif- und sichtbare Herz der Frankfurter Lesbenszene. Hier trifft man sich unter Freundinnen, hat ein offenes Wort füreinander und feiert gemeinsam. «Natürlich ist jeder, der Gast sein möchte, herzlich willkommen, unabhängig von ihrer Identität und wen sie liebt oder lieben möchte», so Verena David.
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