Olympia 2022: So viele LGBTIQ-Athlet*innen wie noch nie

Im Gastgeberland China wird Homosexualität gesellschaftlich tabuisiert

Skeleton-Athlet Andrew Blaser (liegend) mit Kollege Allen Blackwell. (Foto: Instagram/andrewblaser)
Skeleton-Athlet Andrew Blaser (liegend) mit Kollege Allen Blackwell. (Foto: Instagram/andrewblaser)

Die Olympischen Winterspiele in Peking werden – zumindest punkto Teilnehmer*innen – die queersten der Geschichte. Mindestens 32 Athlet*innen identifizieren sich als LGBTIQ. Das sind doppelt so viele wie 2018 in Pyeongchang.

Gemäss der queeren Sportnachrichten-Plattform Outsports treten an den bevorstehenden Winterspielen im Februar 32 Athlet*innen an, die sich offen als LGBTIQ identifizieren. Das sind gleich doppelt so viele wie vor vier Jahren.

Starke Delegation aus Kanada Zu ihnen gehören acht Eiskunstläufer und zehn Eishockeyspielerinnen. Insgesamt sind elf Männer unter den LGBTIQ-Teilnehmer*innen, 2018 waren es nur vier. Kanada stellt mit acht Athlet*innen die zahlenmässig stärkste LGBTIQ-Delegation.

Aus den USA kommen sechs queere Wintersportler*innen, aus Grossbritannien vier und aus Schweden, Tschechien und Frankreich je zwei.

Inspiration für andere Der amerikanische Skeleton-Athlet Andrew Blaser (Beitragsbild) hat sich geoutet, um andere zu inspirieren. «Ich finde die Gelegenheit, die Community an diesen Spielen zu vertreten, grossartig», sagt er gegenüber Outsports. Er hoffe, dass seine Teilnahme anderen helfen werde zu realisieren, dass auch sie die Fähigkeit besitzen, ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung all ihre Ziele zu erreichen.

Andrew hat seinen Einsatz am 10. und 11. Februar im neugebauten Yanqing National Sliding Center.

Schwierige Lage für Community Auch wenn homosexuelle Handlungen in China legal sind, werden sie gesellschaftlich stark tabuisiert, weswegen LGBTIQ-Personen und -Organisationen unter dem Druck der Politik leiden (MANNSCHAFT berichtete).

Im Sommer hatte das britische Unterhaus einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in China gefordert. Das Ereignis solle nicht in einem Land stattfinden, dessen Regierung glaubhaft Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen würden, hiess im Beschluss. Daher sollte die Regierung Einladungen für einen Besuch der Spiele ablehnen, solange Peking nicht die «Gräueltaten» gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang einstelle.

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