Noch mehr Homo­phobie und Rassismus? KI à la Elon Musk

Der Chatbot «Grok» hat direkten Zugriff auf aktuelle Informationen und Antworten auf «pikante» Fragen

01.12.2020, Berlin: Elon Musk, kommt zur Preisverleihung des Axel Springer Award (Bild: Britta Pedersen/dpa/Pool/dpa)
01.12.2020, Berlin: Elon Musk, kommt zur Preisverleihung des Axel Springer Award (Bild: Britta Pedersen/dpa/Pool/dpa)

Im Frühjahr gehörte Elon Musk zu den Unterzeichner*innen eines Aufrufs, die Entwicklung Künstlicher Intelligenz für ein halbes Jahr auszusetzen. Sechs Monate später veröffentlicht seine damals gegründete KI-Firma ihren eigenen Chatbot.

Das KI-Start-up von Tech-Milliardär Elon Musk macht Chatgpt mit einem eigenen Chatbot Konkurrenz. Die Software namens «Grok» ist zunächst aber nur für einige Nutzer in den USA verfügbar. Als Voraussetzung müssen sie Abo-Kunden von Musks Online-Plattform X sein – und zwar in der teuersten Stufe, die in den USA 16 Dollar und in Deutschland gut 19 Euro pro Monat kostet.



Das besondere an dem Chatbot sei, dass er direkten Zugriff auf aktuelle Informationen von X habe, erläuterte das Start-up X.AI zum Start der Software am Wochenende. «Grok» beantworte auch «pikante» Fragen, die von den meisten anderen Systemen auf Basis Künstlicher Intelligenz abgelehnt würden.

Musk, der selbst politische Ansichten der amerikanischen Rechten vertritt, hält anderen Tech-Unternehmen schon lange vor, sie seien aus seiner Sicht zu politisch korrekt und schränkten die Redefreiheit ein. Nach der Übernahme von Twitter lockerte er die Regeln für von der Plattform tolerierte Äusserungen. Da viele Unternehmen ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchten, halbierten sich die Werbeerlöse von Twitter und X nach der Übernahme.

Viele Expert*innen sehen die Gefahr indes genau umgekehrt – und warnen davor, dass KI-Systeme wie Chatbots zu leicht in rassistische, homophobe oder anderweitig diskriminierende Äusserungen verfallen können. Das kann zum Beispiel an der Fülle der Daten liegen, mit denen sie angelernt werden.

KI-Chatbots wie Chatgpt, das vom Start-up OpenAI entwickelt wurde, können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte. Angelernt werden die Modelle mit gewaltigen Mengen Text.

Musk war einst selbst an der Gründung von OpenAI beteiligt, zog sich dann aber zurück. Der Tech-Unternehmer und Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla kritisiert, dass OpenAI nun statt der ursprünglichen Non-Profit-Absichten gewinnorientiert sei. «Grok» wurde am Wochenende vor einer Entwicklerkonferenz von OpenAI an den Start gebracht, von der neue Funktionen erwartet werden.



Musk warnt schon seit Jahren, Künstliche Intelligenz könne gefährlich für die Menschheit werden. Im Frühjahr gehörte er zu den Unterzeichner*innen eines offenen Briefes, in dem dazu aufgerufen wurde, die Entwicklung von Software mit Künstlicher Intelligenz für ein halbes Jahr zu pausieren, um in dieser Zeit einen Regulierungsrahmen zu schaffen.

Die Software solle das Wesen des Universums verstehen

Seine Absichten wurden allerdings schnell in Frage gestellt, nachdem die Runde machte, dass ungefähr zur gleichen Zeit seine eigene KI-Firma X.AI gegründet wurde. Der Chatbot «Grok» wurde nach Angaben des Unternehmens binnen etwa vier Monaten entwickelt. Zu der Vision von X.AI sagte Musk zuvor unter anderem, die Software solle das Wesen des Universums verstehen.

Die LGBTIQ-freundliche Moschee in Berlin bleibt zu. Grund sind mögliche Anschlagsrisiken im Zusammenhang mit IS-Terroristen aus Tadschikistan. Diese Terroristen seien zwar inzwischen in Haft. Dennoch könne die Moscheegemeinde nicht weitermachen, als sei nichts passiert, erklärte Gründerin Seyran Ateş (MANNSCHAFT berichtete).

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