Mehr queere Regisseur*innen, die man kennen sollte

Unsere Übersicht von M bis W

Foto: Twitter/Adam Shankman
Foto: Twitter/Adam Shankman

Unsere Auswahl der sehenswerten queeren Filmemacher*innen geht weiter. Hier kommt Teil zwei, u.a. mit Emma Seligman u. Adam Shankman.

#Adrian Molina In ihren Geschichten lassen amerikanische Animationsfilme bislang meist noch Zurückhaltung walten, was den Umgang mit Queerness angeht. Doch an ihrer Entstehung sind nicht selten viele Menschen aus der LGBTIQ-Community beteiligt. Allen voran im Hause Pixar, wo auch der schwule Animator, Autor und Regisseur Adrian Molina arbeitet. Der war Ko-Regisseur beim Oscar-Gewinner «Coco» – und bringt nächstes Jahr «Elio» ins Kino. Keine Fortsetzung von «Call Me By Your Name», sondern eine Science Fiction-Geschichte über einen kleinen Aussenseiter.

Sehenswert: «Coco» (u.a. Disney+)

#Dee Rees Ihr letzter grosser Film, die Joan Didion-Verfilmung «The Last Thing He Wanted» mit Anne Hathaway und Ben Affleck, war für die Regisseurin Dee Rees der bislang einzige Flop. Bis dahin hatte die Amerikanerin, die mit der preisgekrönten Schriftstellerin Sarah M. Broom verheiratet ist, konstant abgeliefert, von ihrem autobiografisch angehauchten Debüt «Pariah» über einen TV-Film über die bisexuelle Blues-Ikone Bessie Smith mit Queen Latifah in der Hauptrolle bis zur Romanverfilmung «Mudbound», für die Rees als erste Schwarze in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch für den Oscar nominiert wurde.

Sehenswert: «Pariah» (überall, wo man Filme mieten kann), «Bessie» (Sky), «Mudbound» (Netflix)

#Isabel Sandoval Inszenieren, schreiben, schauspielen, produzieren – es gibt nicht viel, was die in den USA lebende Philippinin Isabel Sandoval nicht macht. Mit ihrem dritten Film «Lingua Franca», in dem sie selbst die Hauptrolle einer illegal eingewanderten trans Frau in New York spielt, sorgte sie 2019 für einiges Aufsehen und wurde unter anderem beim renommierten Queer Lisboa Festival sowie von den amerikanischen LGBTIQ-Kritiker*innen ausgezeichnet. Seither inszenierte sie einen Kurzfilm für Miu-Miu und Episoden der Serien «Mord im Auftrag Gottes» und «Tell Me Lies» (beide demnächst bei Disney+).

Sehenswert: Leider ist «Lingua Franca» aktuell im deutschsprachigen Raum nirgends zu sehen

#Emma Seligman Gleich ihr erster Spielfilm «Shiva Baby» sorgte für richtig Furore: die Komödie über eine bisexuelle Studentin, die bei einer jüdischen Trauerfeier sowohl ihre Ex-Freundin wie auch ihren Sugar Daddy trifft, wurde in den vergangen paar Jahren mit Preisen und Ehrungen zu Recht nur so überhäuft (zum MANNSCHAFT+-Interview). Den Nachfolger hat die bisexuelle Kanadierin gerade abgedreht: in «Bottoms» (wieder mit Rachel Sennott) geht es um zwei queere Frauen, die nur deshalb einen Fight Club gründen, weil sie so Cheerleaderinnen abschleppen wollen.

Sehenswert: «Shiva Baby» (MUBI)

#Adam Shankman Seine Karriere begann Adam Shankman als Tänzer in Videos von Janet Jackson und Paula Abdul, dann choreografierte er für Filme wie «Boogie Nights» und „Scream 2“ bevor er 2001 bei der J.Lo-RomCom «Wedding Planer» erstmals Regie führte. Seither ist er Experte für Mainstream-Komödien («Der Babynator») und Musicals («Rock of Ages»).

Gerade hat er zwei lange erwartete Fortsetzungen verantwortet: als Produzent «Hocus Pocus 2» (Disney+), inszeniert von seiner besten Freundin Anne Fletcher, sowie als Regisseur «Verwünscht nochmal» (Disney+) mit Amy Adams.

Sehenswert: «Hairspray2» (überall, wo man Filme mieten kann)

#Ryan White Manche queeren Dokumentarfilmer*innen lassen die eigene Identität immer, andere nie in die Arbeit einfliessen. Ryan White liegt irgendwo dazwischen. Sein TV-Film «The Case Against 8» erzählte vom Kampf für LGBTIQ-Rechte, auch in «Fragen Sie Dr. Ruth» wurden queere Themen verhandelt und in der Serie «Visible: Out on Television» sowieso. Aber er hat sich auch schon mit einem Nonnen-Mord («The Keepers», Netflix) und nordkoreanischen Killern («Assassins») beschäftigt. Und sein neuer Film «Good Night Oppy» (ab 23.11.) handelt von einem Mars-Rover.

Sehenswert: «Fragen Sie Dr. Ruth» (überall wo man Filme mieten kann), «Visible: Out on Television» (AppleTV+)

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