Margaret Court nach Anti-LGBTIQ-Aussagen: «Wurde falsch zitiert»

Die Tennis-Rekordsiegerin sorgt immer wieder für Schlagzeilen und will ihre Auszeichnung nicht zurückgeben

Margaret Court (re.) bei einer Ehrung im Jahr 2020 (Foto: AAP Image/Scott Barbour)
Margaret Court (re.) bei einer Ehrung im Jahr 2020 (Foto: AAP Image/Scott Barbour)

Die für ihre LGBTIQ-feindlichen Äusserungen bekannte und berüchtigte Tennis-Legende Margaret Court steht in Australien erneut im Mittelpunkt einer politischen Kontroverse, nachdem sie die höchste Auszeichnung des Landes erhalten hat.

Immer wieder gerät Margaret Court wegen LGBTIQ-feindlicher Äusserungen in Kritik. So hatte die Grand-Slam-Rekordgewinnerin 2017 in einer christlichen Radiosendung behauptet: «Der Tennissport ist voller Lesben. Wir sind hier, um ihnen zu helfen. Wir sind nicht gegen diese Leute.» Trans Kinder bezeichnete sie als «Teufelswerk».

Wegen dieser Äusserungen, auch zum Thema Abtreibung ist die Tennisspielerin in Australien umstritten. Der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, lehnte die jüngste Auszeichnung für die 78-Jährige ab, mehrere ebenfalls Geehrte wollen die Auszeichnung, den «Companion in the General Division of the Order of Australia», nun zurückgeben.

Sie selbst werde dies nicht tun, sagte die Gewinnerin von 24 Einzel-Titeln bei den vier wichtigsten Tennis-Turnieren. «Das ist für mein Tennis, es hat sich lange angebahnt, ich fühle mich sehr geehrt. Wir haben nichts getan, ausser für unsere Nation zu spielen», sagte Court. Sie habe nicht gewusst, dass sie geehrt werde solle.

«Pote de baise» über Sex und Einsamkeit im Lockdown

Die als Pastorin tätige Court wehrte sich in dem Radio-Interview gegen Vorwürfe und betonte, sie hasse niemanden. «Ich liebe Menschen, und ich liebe schwule Menschen und Transgender. Wir holen sie in unsere Gemeindearbeit, wir schicken niemanden fort», sagte sie.

Die Medien hätte einige ihrer Ansichten in den vergangenen Jahren falsch wiedergegeben. In dem Interview sagte Court auch: «Ich habe das Gefühl, dass wir so links geworden sind, dass wir nicht mehr irgendetwas zu unseren traditionellen Werten sagen dürfen.»

Vor einem Jahr hatten die Australian Open Court zwar dafür geehrt, dass sie die vier Grand-Slam-Turniere in einer Saison 1970 gewann. Man teile aber ihre Ansichten nicht, erklärte Turnierdirektor Craig Tiley damals. Einstige Tennis-Grössen wie Martina Navratilova, Billie Jean King und John McEnroe haben Court scharf kritisiert.

Beim diesjährigen Turnier, das wegen der Corona-Pandemie erst am 8. Februar beginnen soll, wird Court nicht sein. Die Veranstalter hätten sie nicht eingeladen.

Im Profisport kommt es wieder zu homophoben Ausfällen, kürzlich auch beim Golfen (MANNSCHAFT berichtete).

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