«Love, Victor» endet nach Staffel 3 – Fans weltweit geschockt
Wenige Tage nach dem Start der Dreharbeiten zur neuen Staffel wurde das Aus bekannt gegeben
«Time to say goodbye» zur vielgeliebten Serie «Love, Victor». Die Macher*innen der Teenager-Komödie gaben diese Woche bekannt, dass die neue Staffel zugleich die letzte sein werde.
Erst vor wenigen Tagen konnte man auf der «Love, Victor»-Instagram-Seite ein Foto sehen von den gerade begonnenen Dreharbeiten zu Staffel 3: «Filming season 3 … who’s ready!?» hiess es da im Foto-Feed. In der Mitte des Bildes sah man den oberkörperfreien Michael Cimino als Victor und die Darsteller der Liebesaffären, zwischen denen er sich entscheiden muss: George Sear als Benji und Anthony Keyvan als Rahim.
Um die Neuigkeit vom Drehstart zu feiern, hatten die Darsteller*innen auch ein kleines Video gepostet, in dem sie jeweils das Handy weiterreichen an jemanden anderen aus der Besetzung, mit kurzem Kommentar. Den Auftakt machte Cimino selbst und sagte, er gebe das Telefon weiter an den «besten Küsser, den ich kenne» – George Sear.
Doch dann folgte die Ankündigung, dass die acht Folgen, an denen derzeit gearbeitet werde, auch das Finale der Serie sein würden. Die Staffel wird demnach ab 15. Juni in den USA beim Sender Hulu zu sehen sein, dort werden alle Folgen auf einmal zum Streamen bereitgestellt werden. Wann die acht Folgen anschliessend über Disney+ im deutschsprachigen Raum verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt.
Wir erinnern uns: Bei Staffel 1 mussten sich Zuschauer*innen in Deutschland und Österreich mehr als acht Monate gedulden, bei Staffel 2 betrug die Wartezeit für die erste Folge dann nur noch eine Woche. Disney+ veröffentlichte jedoch – anders als Hulu – nicht alle Folgen auf einmal, sondern jeweils nur eine pro Woche. Die letzte Folge konnte man dadurch hierzulande erst über zwei Monate nach der US-Premiere legal gucken. (MANNSCHAFT berichtete über die aktuellen queeren Serien-Geheimtipps.)
Teenager-Romanze im Alltagsstresstest Die Geschichte kreist – in Fortsetzung des erfolgreichen Kinofilms «Love, Simon» – um den jungen Victor Salazar, der nun seinerseits Schüler an der Creekwood High ist. In der ersten Staffel geht darum, dass Victor sich gegenüber seinen streng katholischen Eltern und seiner aus Mexiko stammenden Familie outet, während er Ratschläge von Simon bekommt, die per Chat eintreffen. Bevor Simon selbst einen Kurzauftritt in einer Folge hat. (MANNSCHAFT berichte über den Pride-Faktor der Serie.)
In der zweiten Staffel geht’s dann um Victors Familien- und Schulalltag nach dem Coming-out. Und darum, wie seine typische Teenager-Romanze mit Benji den Alltagsstresstest besteht bzw. nicht besteht. Gleichzeitig lernt er den neuen Schüler Rahim kennen, der seinerseits nicht weiss, wie er sich gegenüber seinen muslimischen Eltern outen könnte. Der aber mit maximaler Willenskraft eine Beziehung zu Victor forciert. Was zu einem Cliffhanger-Ende in der letzten Folge von Staffel 2 führt.
Wie sich das Liebesdreieck zwischen Victor, Benji und Rahim nun auflöst, wird Staffel 3 verraten.
Das LGBTIQ-Nachrichtenportal Pink News berichtet von vielen entsetzen Fans, die ihren Frust übers Ende von «Love, Victor» in sozialen Medien teilten.
Andere äusserten allerdings auch, dass sie froh darüber seien, dass die Serie nun mit Staffel 3 auf eine Weise enden könne, wo die Macher*innen selbst das Narrativ kontrollieren, statt Zuschauer*innen einfach in der Luft hängen zu lassen. «Ja, ‹Love, Victor› ist eine grossartige Show, aber ich bin froh, dass sie nun nach ihren eigenen Spielregeln endet und nicht auf Gedeih und Verderb ausgequetscht wird bis in alle Ewigkeit», wird ein*e Twitter*User*in zitiert. (MANNSCHAFT berichtete über Michael Cimino, der es mit der Serie auf die Liste der einflussreichsten neuen Schauspieler*innen in Hollywood schaffte.)
Eine andere queere Disney+-Serie wurde verlängert Die andere LGBTIQ-Teenager-Serie bei Disney+, «High School Musical: The Musical: The Series», mit einem ähnlichen Setting aber sehr anderen queeren Charakteren (und einem entsprechend komplett anderen queeren Narrativ) wurde derweil nach einer eher schleppenden zweiten Staffel unlängst verlängert.
Hauptdarsteller Joshua Bassett – der den anfänglich scheinbar heterosexuellen Ricky in der Serie spielt – hatte sich letztes Jahr geoutet als nicht-heterosexuell und seither in Interviews erzählt, dass er es gut fände, wenn sein Charakter in der Serie die eigene Sexualität jenseits von Heteronormen ebenfalls erkunden würde. Man darf also gespannt sein, wie das weitergeht.
Für Staffel 3 von «High School Musical» gibt es bislang noch keinen offiziellen Starttermin, aber Disney gab bekannt, dass die Serie noch 2022 weitergehen werde. Ob dann eine vierte Staffel folgen wird, wo man sieht, wie das Leben und die erste Liebe nach dem Coming-out sich entwickelt – wie bei «Love, Victor» – ist offen. Vermutlich hängt das auch stark davon ab, wie viel Erwachsensein und Erwachsenwerden Disney den Zuschauer*innen zutraut. Und ob das zum eigenen Markenkern passt. (MANNSCHAFT berichtete auch über die Webserie «The Dissapointments», die vom Leben schwuler Männer über 50 handelt.)
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