Lieblingsfarbe? Bunt! Hochsaison im «Rainbowshop»

Ausschliesslich farbenfrohe Artikel: Ein Onlineshop für Regenbogen-Freaks

(Bilder: Monika Skolimowska/dpa & zvg)
(Bilder: Monika Skolimowska/dpa & zvg)

Simon und Thomas hatten Schwierigkeiten, für Prides passende Regenbogen-Outfits zu finden. Deshalb gründeten sie kurzerhand ihren eigenen «Rainbowshop», der inzwischen über 400 bunte Artikel bietet.

Hosenträger, Sonnenbrillen, Ballone und Hochzeitsringe – alles in den Farben des Regenbogens. Im «Rainbowshop.ch» von Simon (38) und Thomas (56), wo jetzt die Hochsaison startet, sind dem bunten Treiben keine Grenzen gesetzt.

«Da wir mit unseren mehr als 400 Regenbogen-Artikeln verschiedene saisonale Ereignisse abdecken, verzeichnen wir zwar eine stetige Nachfrage über das Jahr», erklärt Thomas, «aber vor und während der Sommermonate ist aufgrund der anstehenden Prides natürlich besonders viel los.»

Not macht erfinderisch Die Pride-Umzüge waren unter anderem auch der Anlass dafür, dass Simon und Thomas überhaupt ins Regenbogenbusiness eingestiegen sind: «Immer wieder ist es vorgekommen, dass wir für eine bevorstehende Pride keine passenden Kleider, für einen Regenbogen-Geburtstag kein passendes Geschenk und für eine Party kein Regenbogen-Dekorationsmaterial hatten», erinnert sich Simon.

Die Initialzündung, dem grassierenden Regenbogenmangel eigenhändig den Garaus zu machen, gab schliesslich die Vienna Pride 2017. (Diese besuchten die beiden übrigens als langjähriges Paar, doch zurück in die Schweiz kamen sie als Verlobte: Am Life Ball in Wien machte Thomas nämlich Simon vor laufender Kamera und einem Millionenpublikum einen Antrag – siehe Video.)

Intensiver Nebenjob Sie fingen an, zu recherchieren und erste Einkäufe zu tätigen. 2019 startete der Rainbowshop Switzerland in der E-Commerce-Welt als Einzelunternehmen mit etwa 80 Regenbogen-Artikeln. «Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen aus unserem Umfeld, unserer Community und von der Kundschaft, haben wir 2020 unser Einzelunternehmen in eine GmbH umgewandelt.»

Es gibt zwar immer mal wieder Bestellungen aus dem Ausland, aktiv werben Thomas und Simon momentan jedoch nur in der Schweiz. Allerdings treffen sie zumindest erste Abklärungen, die eine mögliche Erschliessung von neuen Märkten in Deutschland und Österreich betreffen, wo die Regenbogennachfrage bestimmt auch gross ist. Der Rainbowshop ist für die beiden bereits jetzt zu einem intensiven Nebenjob geworden.

Mit dem «PopUP Store by Rainbowshop.ch» haben sie ausserdem einen innovativen Weg gefunden, Vereine zu unterstützen, die sich für die Community einsetzen: Diese können sich online für einen eigenen Popup-Store bewerben, vom Verkaufserlös fliesst dann ein Teil als Spende zurück in die Vereinskasse.

«Rainbowshop» von Simon und Thomas
«Rainbowshop» von Simon und Thomas

«Akzeptanz und Verbundenheit» Zu den Dauerbrennern im Shop gehören übrigens Flaggen, Halsketten, Armbänder, Socken und Aufkleber. Da fragt man sich natürlich, ob Simon und Thomas privat auch überall Regenbogen um sich herum haben – oder wird es ihnen irgendwann dann doch zu bunt?

Da sich das Warenlager in ihren eigenen vier Wänden befinde, haben sie ohnehin schon mal eine starke tägliche Dosis Regenbogen, was ihnen viel Freude bereite. Simon ist oft mit einem Regenbogenohrenstecker, Regenbogensocken und entsprechenden T-Shirts und Unterwäsche unterwegs. «Zudem trage ich meistens ein bis zwei Steinarmbänder mit dem schönen Regenbogenstein, was sich gut mit diversen Outfits kombinieren lässt.» Thomas wiederum trägt im Alltag häufig Lederambänder, T-Shirts und Halsketten aus dem Shop.

Und was bedeutet ihnen eigentlich der Regenbogen, dem sie sich voll und ganz verschrieben haben, als Symbol? Thomas assoziiert mit ihm Akzeptanz, Toleranz und Verbundenheit. «Der Regenbogen ist das Sinnbild für mein eigenes Leben! Freiheit, Stolz und Sicherheit», sagt Simon.

Wenn es auf den Pride-Monat Juni zugeht, sieht man vermehrt Regenbogen-Designs: So ist neu ein bunter Pride-Bus auf Liechtensteins Strassen unterwegs (MANNSCHAFT berichtete). Einige Profifussballer in Frankreich erfreuen sich hingegen gar nicht am bunten Look und weigern sich, an einer Aktion gegen Homophobie teilzunehmen (MANNSCHAFT berichtete).

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