Kritik an Sunak: «Zynischer Wahl­kampf» auf Rücken von trans Menschen

In vier Wochen wird in Grossbritannien gewählt

Rishi Sunak, Premier von Grossbritannien (Foto: Christoph Soeder/dpa)
Rishi Sunak, Premier von Grossbritannien (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Die britischen Konservativen wollen der Unterscheidung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht rechtlich stärker Rechnung tragen und trans Menschen das Leben schwer(er) machen.

Sollten sie die anstehende Wahl am 4. Juli gewinnen, werde eine Klarstellung im Gleichstellungsgesetz den Ausschluss von trans Menschen aus Räumen und Angeboten erleichtern, die nur Menschen eines Geschlechts offenstehen, hiess es in einer Ankündigung der Tory-Partei am Montag. Der rechtliche Begriff Geschlecht (sex) solle damit als biologisches Geschlecht im Gegensatz zu sozialem Geschlecht (gender) definiert werden. Damit solle verhindert werden, dass biologische Männer etwa an Angeboten für weibliche Opfer von häuslicher Gewalt teilnehmen, hiess es in einer Mitteilung.



Gleichstellungsministerin Kemi Badenoch betonte, es gehe darum, den Missbrauch von Regelungen für trans Personen zu verhindern. Unter anderem solle die Teilnahme von trans Frauen bei sportlichen Wettbewerben gemeinsam mit biologischen Frauen verhindert werden.

«Was wir beenden wollen, ist das Szenario, in dem man offensichtlich sehr unfaire Vorteile sieht zwischen Leuten, die durch die männliche Pubertät gegangen sind und zierlichen, und in manchen Fällen viel, viel kleineren Frauen», sagte Badenoch dem britischen Nachrichtensender Sky News.

Die oppositionellen Liberaldemokraten warfen der konservativen Regierung von Premierminister Rishi Sunak hingegen eine «zynische Wahlkampfkampagne» auf dem Rücken von trans Menschen vor. Hinter der Ankündigung stecke die Absicht, von dem Versagen der Regierung in Sachen Wirtschaft, Gesundheit und weiteren Bereichen abzulenken, sagte Vize-Parteichefin Daisy Cooper dem Radiosender LBC.

Am Wochenende kamen Tausende Menschen zum CSD in Dresden. Rechtsextreme versuchten, die Demo zu stören (MANNSCHAFT berichtete).

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