Kommission fordert Verbot von «Konversions­massnahmen»

Ziel ist eine bundesweite Bestimmung

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Die Schweizer Kommission für Rechtsfragen des Ständerates (RK-S) spricht sich klar gegen Konversionsmassnahmen aus und will die Möglichkeiten prüfen, wie ein Verbot auf Bundesebene umgesetzt werden könnte.

«Wie der Bundesrat lehnt auch die Kommission Konversionsmassnahmen, die zum Ziel haben, die sexuelle Orientierung von Menschen zu verändern, klar ab», hiess es in der Mitteilung vom 16. August. Die Meinung werde von mehreren Kantonen geteilt, «in welchen Initiativen und Vorstösse für ein Verbot solcher Konversionsmassnahmen eingereicht und teilweise angenommen wurden».



Ziel sei es nun, sich einen Überblick zu verschaffen, ob und wie ein solches Gesetz auf Bundesebene umgesetzt werden könne. Ein Entschluss wurde allerdings zunächst verschoben, um entsprechende Berichte samt Lösungsvorschlägen abzuwarten.

Konversionsmassnahmen entledigen sich jedweder wissenschaftlicher Basis und werden von Verbänden und Medizinern abgelehnt (MANNSCHAFT berichtete). Schätzungen zufolge haben 2 % der LGBTIQ-Personen in der EU solche Praktiken jedoch erlebt. Die tatsächlichen Zahlen könnten allerdings aufgrund der Dunkelziffern noch viel höher liegen.

Im vergangenen Jahr hatte sich der schweizer Nationalrat deutlich gegen die Massnahme ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete). Der Bundesrat und die damalige Justizministerin Karin Keller-Sutter hatten den Antrag derweil abgelehnt, da er sich ihrer Meinung nach nicht umsetzen lasse. Dem stellen sich nun die Rechtskommissionen des Nationalrats und des Ständerats entgegen.

Aktuell besteht für die Berufsverbände von Ärzt*nnen und Therapeut*innen bereits ein derartiges Verbot, problematisch sind jedoch nicht anerkannte Therapeut*innen, sogenmannte Heiler*innen, oder Seelsorger*innen, die diese Praktiken anbieten und nicht von der Direktive betroffen sind.

Victor Madrigal-Borloz verglich kürzlich erzwungene Konversionstherapien mit Foltermethoden. Der UNO-Experte für Gewalt und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität fordert ein weltweites Verbot (MANNSCHAFT berichtete).

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