Jonathan van Ness über seine HIV-Diagnose und Missbrauch

Der Realitystar spricht Klartext in seinem neuen Buch «Over the Top»

Bild: Jonathan van Ness / 17 Favorite Things, CC
Bild: Jonathan van Ness / 17 Favorite Things, CC

Jonathan van Ness zeigt sich in der Realityshow «Queer Eye» stets von seiner unbeschwerten und humorvollen Seite. In seinem neuen Buch «Over the Top» spricht der 32-Jährige nun über Tiefpunkte in seinem Leben, darunter seine HIV-Diagnose und Missbrauch in der Kindheit.

Was wäre «Queer Eye» ohne Jonathan van Ness? Der Amerikaner sorgt immer wieder für Lacher und ist bei vielen Fans der Liebling der sogenannten «Fab Five». Die Realityshow verpasst stilbedürftigen Menschen ein Makeover – als ausgebildeter Stylist ist Jonathan für Haare und Make-up zuständig.

In einem tiefgründigen Porträt in der New York Times outet sich van Ness nun als HIV-positiv. Die Diagnose kam in einer dunklen Zeit in seinem Leben. Anfang 20 war van Ness drogenabhängig und sexsüchtig. Um an Geld zu gelangen, bot er im Internet sexuelle Dienste an, nach Kokain wechselte er auf Metamphetamin. Zweimal wies sich Jonathan in eine Entzugsklinik ein, beide Male endeten in einem Rückfall.

Während der Arbeit im Friseursalon klappte Jonathan schliesslich zusammen. Eine Untersuchung ergab die Diagnose HIV. In seinem ersten Buch «Over the Top» schreibt er: «Dieser Tag war genauso verheerend, wie man sich ihn vorstellt.»

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Die Diagnose war für den damals 25-Jährigen ein Weckruf. Er schwörte den harten Drogen ab und zog nach Los Angeles, wo er mit finanzieller Unterstützung seiner Familie einen Neustart wagte. Seine Youtube-Parodie «Gay of Thrones» wurde zum viralen Hit und es folgten Angebote für weitere Webserien bis er schliesslich für die Serie «Queer Eye» vorsprach.

jonathan van ness
jonathan van ness

Im Buch spricht Jonathan auch über den sexuellen Missbrauch, den er als Kleinkind durch einen älteren Jungen vom Kirchenunterricht erlebte. Die Erfahrung, die er über Jahrzehnte verdrängt hatte, lösten im Jugendalter einen Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühlen aus. Als erster männlicher Cheerleader seiner Highschool wurde er mit Bierflaschen beworfen, hinter seinem Rücken wurde oft getratscht. «Ich war zu dick, zu weiblich, zu laut und zu unliebenswürdig», sagt er in der New York Times.

«Over the Top» ist ab 24. September in englischer Sprache sowohl als Buch als auch als Audiobuch erhältlich.

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