Impfstoff gegen Affenpocken kommt – Details noch unklar

Pink Cross fordert: Das verschleppte Vorgehen bei der Beschaffung muss aufgeklärt werden

Impfung (Symbolfoto: CDS / Unsplash)
Impfung (Symbolfoto: CDS / Unsplash)

Der Bund hat die Verträge für die Affenpocken-Impfstoffe unterschrieben. Zudem hat die Rechtskommission des Ständerats entschieden, dass die Stiefkindadoption bei gemeinsamen Wunschkindern vereinfacht werden soll.

Seit der Entscheidung des Bundesrates, den Impfstoff zu beschaffen, sind sieben Wochen vergangen. «Aber nun geht es endlich voran», teilte Roman Heggli, Geschäftsleiter Pink Cross, am Freitag mit. Es sei aber weiter Geduld gefragt. Denn der Impfstoff sei noch nicht im Land.

«Ich bin sehr erleichtert, dass wir uns bald vor einer Affenpocken-Infektion schützen können. Denn anders als anfänglich behauptet, ist die Krankheit überhaupt nicht harmlos. Deshalb spürte man auch, dass die Unsicherheit und der Frust in der Community immer stärker wurden», erläuterte Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, am Freitag. Tatsächlich zeige sich, dass 5 bis 10% der Infizierten im Spital behandelt werden mussten – meist eigentlich gesunde junge Männer.

Pink Cross fordert, dass die Vorgänge, die dazu führten, dass die Schweiz derart ins Hintertreffen bei der Beschaffung des Affenpocken-Impfstoffes geraten konnte, nachträglich untersucht werden. «Sowas darf nie mehr passieren. Dieses Mal traf es eine Community, die grundsätzlich relativ jung und gesund ist, sich sowieso regelmässig auf Infektionskrankheiten testen lässt und gut erreicht werden kann. Die nächste Epidemie kann aber sehr vulnerable Personen oder eine Community treffen, die mit Präventionsbotschaften kaum erreicht werden kann», so Heggli. «Es ist ein Versagen eines Gesundheitssystem, das nicht in der Lage ist, mit Krisen umzugehen und Prävention koordiniert und national zu finanzieren.»

Nicht nur die Verwaltung sei gefragt, sondern auch die Politik: Offensichtlich seien die gesetzlichen Grundlagen ungeeignet. Pink Cross hatte zuvor sogar eine Petition gestartet und den Bundesrat aufgefordert, eine «besondere Lage» ausrufen (MANNSCHAFT berichtete).



Pink Cross ruft die Kantone dazu auf, den Zugang zur Affenpocken-Impfung möglichst niederschwellig und ohne Stigmatisierung zu ermöglichen. Dazu hat die Aids-Hilfe Schweiz diverse Empfehlungen erarbeitet und den Kantonen zur Verfügung gestellt.

Wartefrist bei Stiefkindadoption soll gestrichen werden Mit einer Motion, die von der Rechtskommission des Ständerats angenommen wurde, soll es in der Schweiz einfacher werden, dass sich gleichgeschlechtliche Paare ihren Kinderwunsch erfüllen können: So soll die einjährige Wartefrist, bis man überhaupt das Verfahren für die Stiefkindadoption starten kann, gestrichen werden. Falls auch der Ständerat Ja sagt, wird das Gesetz ausgearbeitet.

Leider habe die Kommission aber gleichzeitig eine Motion abgelehnt, die es ermöglicht hätte, dass beide gleichgeschlechtliche Partner*innen ab Geburt des Kindes als dessen rechtliche Eltern anerkannt werden – auch wenn das Kind mit einer privaten Samenspende oder mit einem fortpflanzungsmedizinischen Verfahren im Ausland gezeugt wurde.

Das könnte dich auch interessieren