Ehemaliger «Homoheiler» soll Jungen missbraucht haben

Brookman behauptet, einst selber von seinem Schwulsein geheilt worden zu sein

Foto: Facebook
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Der frühere Pastor und «Homoheiler» Ron Charles Brookman musste am Dienstag in Sydney vor Gericht erscheinen, weil er vor über 30 Jahren einen 13-jährigen Jungen missbraucht haben soll.

Er verliess das Gericht an der Seite seiner Frau. Reporter fragten, ob er unschuldig sei – worauf Brookman entgegnete: «Natürlich!». Er habe, gab er ausserdem zu Protokoll, nie an Konversionstherapien geglaubt – das hätten die Medien «hochgespielt». Ende März folgt ein weiterer Termin vor Gericht.

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Im Jahr 2018 berichtete ein Mann, der nur als «Chris» bekannt ist, über seine Erfahrungen mit der «Heilungstherapie» durch Brookmans Organisation Living Waters. Man habe dort jede Woche über seine Sünden sprechen müssen und erfuhr von den «spirituellen und erfahrungsbedingten Gründen», die die Teilnehmer «schwul gemacht» hätten. «Ich war so voller Scham und Schuldgefühlen, dass ich jahrelang völlig zölibatär blieb. Die Therapie hat Depressionen, Selbsthass und Selbstmordgedanken ausgelöst. Ich betete zu Gott und bat ihn, mich entweder zu heilen oder zu töten.» Bis heute leide er unter dem Trauma.

Ron Charles Brookman leitete von 1999 bis 2014 die Konversionstherapie-Gruppe Living Waters Australia, dann wurde sie geschlossen. Bereits im Herbst des Jahres 1989 soll er in seiner Funktion als Minister bei der Newtown Mission Uniting Church den Jungen missbraucht haben. Als im Oktober 2018 eine historische Untersuchung über Kindesmissbrauch eingeleitet wurde, wurde Brookman festgenommen, wie der The Sydney Morning Herald berichtet.

Brookman leitete nicht nur die Gruppe, die als Australiens berüchtigtste Bekehrungstherapie-Einrichtung gilt, sondern war auch Mitglied der National Marriage Coalition, die 2012 vor dem australischen Parlament gegen gleichgeschlechtliche Ehen aussagen durfte. Der frühere «Heiler» behauptete, eine gleichgeschlechtliche Ehe würde Kindern schaden.

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«Meine Sorge ist, dass junge Kinder, die ihre Sexualität entwickeln, dem Unterricht in Homosexualität ausgesetzt werden», sagte er damals. Kinder hätten das Recht, einen natürlichen Fortschritt in Richtung Heterosexualität zu machen.

Brookman, mittlerweile 70 Jahre alt, hatte behauptet, selber «geheilt» worden zu sein: «Über 30 Jahre lang war ich homosexuell und ich wünschte nichts weiter als einen männlichen Partner zu finden, mit dem ich den Rest meines Lebens teilen konnte. Er habe über viele Jahre Gnade erfahren und viele Ratschläge erhalten, die die Umwandlung seiner Sexualität in Heterosexualität ermöglichten.»

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