Gesucht: Schweizer LGBTIQ für Gesundheitsbefragung

Alle in der Schweiz lebenden LGBT können mitmachen

Symbolbild: AdobeStock
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Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) führt die Hochschule Luzern die erste nationale Befragung zur Gesundheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans Personen durch.

In der Schweiz fehlen aussagekräftige Daten zur Gesundheit von LGBTIQ. Fragen zur sexuellen Orientierung sind erst seit Kurzem Bestandteil der alle fünf Jahre stattfindenden Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB). Fragen zur Geschlechtsidentität waren bisher nicht enthalten. Diese wären aber wichtig, um zentrale Bedürfnisse und mögliche Probleme zu identifizieren. Mit der nationalen Umfrage will der Bundesrat diese Lücken schliessen.

Bei der Umfrage werden fünf zentrale Bereiche untersucht: Der Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Selbsteinschätzung der Gesundheit, die sexuelle Gesundheit, die psychische Gesundheit sowie Substanzkonsum. Die Befragung ist anonym und dauert etwa 30 Minuten.

Mitmachen dürfen alle in der Schweiz lebenden LGBTIQ ab 15 Jahren. Die Befragung richtet sich besonders an lesbische, schwule, bisexuelle oder trans Personen. Doch auch Menschen mit anderen Identitäten wie queer oder non-binär sind eingeladen, bei der Befragung mitzumachen.

Durchgeführt wird die Studie durch die Hochschule Luzern im Auftrag des BAG. Die LGBTIQ-Organisationen Pink Cross, Lesbenorganisation (LOS), Transgender Network (TGNS), die Aids-Hilfe Schweiz und die Fédération romande des associations LGBTIQ begleiten die Studie. Es sollen möglichst viele LGBTIQ mitmachen, denn je mehr dabei sind, desto besser lassen sich die Wissenlücken der Fachpersonen schliessen. Das oberste Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung besser auf die Bedürfnisse von LGBTIQ auszurichten.

Der Anstoss zur Erfassung dieser Daten aus der LGBTIQ-Community kam von SP-Nationalrätin Samira Marti. Ihr Postulat fordert, dass der Bundesrat einen Bericht über die Gesundheit von LGB erstellt, der geschlechterspezifische Vergleiche mit der übrigen Bevölkerung enthält. Auf Empfehlung des BAG werden nun auch Daten zu trans Personen erhoben.

Internationale Studien belegen schon lange, dass LGBTIQ in der Gesundheitsvorsorge zu kurz kommen. Eine neuere Befragung des Jugendzentrums anyway aus Köln kam zum Ergebniss, dass jede*r 4. LGBTIQ-Jugendliche wegen Corona an Suizidgedanken leidet (MANNSCHAFT berichtete).

Hier geht es zur Umfrage: www.hslu.ch/lgbt-gesundheit 

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