Gericht: Polnischer Sender diskriminierte schwulen Journalist

Urteil: Der öffentlich-rechtliche Sender TVP handelte homophob

Foto: Facebook/Jakub und Dawid
Foto: Facebook/Jakub und Dawid

Das polnische Fernsehen handelte homophob, als es die Zusammenarbeit mit Jakub Kwieciński beendet hat.

Polen diskriminiert homosexuelle Selbstständige – das hatte Anfang des Jahres bereits der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden (MANNSCHAFT berichtete).

Nun hat auch das Warschauer Bezirksgericht bestätigt: Das polnische Fernsehen handelte diskriminierend aufgrund der sexuellen Orientierung, indem es seine Zusammenarbeit mit Jakub Kwieciński beendet hat. Die gesammelten Beweise liessen keinen Zweifel: Es war Homophobie, die zu seiner Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Sender TVP führte. Das berichtet das international bekannte schwule Aktivistenpaar Jakub und Dawid auf Facebook. Das Gericht habe das Urteil mit den Worten begründet: «Keine Botschaft kann wichtiger sein als Gleichbehandlung».

Hintergrund war die Klage von Jakub Kwieciński, ein langjähriger freier Mitarbeiter des polnischen öffentlichen Fernsehsenders TVP. Im Jahr 2017 veröffentlichten er und sein Partner Dawid auf Youtube ein Weihnachtsmusikvideo, das für Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren warb. Kurz danach teilte ihm der Fernsehsender mit, dass sein laufender Vertrag beendet worden sei und kein neuer geschlossen werde (MANNSCHAFT berichtete).

«Wir haben gegen TVP vor dem EU-Gerichtshof gewonnen!», verkündete das Paar im Januar. «Es gibt keinen Platz für Diskriminierung in der EU!»



Das Aktivistenpaar hatte 2019 in Portugal geheiratet. Doch dann entschied das Verwaltungsgericht in Warschau, dass es keine gesetzliche Grundlage gebe, die Ehe der beiden Männer anzuerkennen (MANNSCHAFT berichtete).

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