Gehasst, geliebt, gejagt: Finale von «Killing Eve» im Free-TV

Töten mit Sexappeal

Die Serie «Killing Eve»  mit Jodie Comer als Villanelle (stehend) (Foto: BBC)
Die Serie «Killing Eve» mit Jodie Comer als Villanelle (stehend) (Foto: BBC)

Zwei Frauen, die sich in Hassliebe verfolgen, begehren und abstossen: Die ungewöhnliche Trillerserie «Killing Eve» hat sehr viele Preise abgeräumt. Im Free-TV kommt jetzt die finale Staffel zur Primetime.

Von Christof Bock, dpa

Als Autorin und Star der Comedyserie «Fleabag» über die sexuellen Eskapaden einer neurotischen Londonerin eroberte Phoebe Waller-Bridge die Herzen von Millionen Zuschauer*innen. Als Produzentin schuf sie mit «Killing Eve» dazu ein düsteres Gegenstück.

Die beiden Heldinnen des Erfolgsformats könnten kaum verschiedener sein. Die hübsche Auftragskillerin Villanelle (Jodie Comer) hinterlässt eine Blutspur quer durch Europa. Sie hat einen kindlichen Spass an ihrer Arbeit, liebt die Verkleidung und führt privat ein Leben wie eine Luxus-Influencerin. Doch innerlich ist sie einsam und leer. Eve (Sandra Oh) hingegen ist eine MI5-Agentin, die mit einem Lehrer verheiratet ist und sich mehr von ihrem Job versprochen hat. Als sich die Wege der beiden kreuzen, beginnt ein mörderisches Spiel.

Die besondere Anziehung, die beide Frauen füreinander entwickeln, erzeugt einen regelrechten Sog, sorgt für Spannung. «Villanelle bringt so viel Energie und Lebenskraft, so viele Möglichkeiten, so viel Stärke, Gewalt und Sexappeal», schwärmte Oh.



Für Jodie Comer bedeutete die Rolle der durchgeknallten Mörderin vor fünf Jahren den Durchbruch. Sie gewann einen Emmy und das Forbes Magazine zählte sie zu den «30 einflussreichsten Personen unter 30 Jahren in Europa». Comer läuft in «Killing Eve» genauso zu Hochform auf wie Sandra Oh («Grey’s Anatomy»), Fiona Shaw (die Tante Petunia Dursley aus den «Harry Potter»-Filmen) als gefühlskalte britische Geheimdienstlerin und Kim Bodnia («Die Brücke») als Killer-Betreuer.

Alle vier Staffeln sind zurzeit in der ZDF-Mediathek verfügbar (MANNSCHAFT berichtete). Wer sich aber für die vielfach preisgekrönte Serie entscheidet, die auf den Villanelle-Romanen des Autors Luke Jennings basiert, sollte neben schwarzem Humor auch recht krasse Gewaltszenen in Kauf nehmen. Die Methoden, mit denen Villanelle ihre Opfer – Mafiabosse, Politiker, Unternehmer, Polizisten – ins Jenseits jagt, sind extrem vielfältig.

Nun also läuft die finale Staffel. Und nach einem schier endlosen Katz-und-Maus-Spiel mit Eve und Dutzenden Leichen will Villanelle ein guter Mensch und eine Christin werden. Sie hat Anschluss in einem englischen Pfarrhaus gefunden und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre geliebte Gegenspielerin Eve bei ihrer Taufe zu begrüssen.

Doch die Dinge laufen nicht gut. Eve zeigt ihr die kalte Schulter, die Kirchengemeinde würde sie gern loswerden. Als Villanelle aus Versehen Luzifer, den schwarzen Kater des Vikars tötet, kann sie nicht mal die Erscheinung von Jesus persönlich auf dem Pfad des Guten halten. Auch Eve nähert sich derweil immer mehr der dunklen Seite an.

Am Freitag (20.15 Uhr) beginnt bei ZDFneo linear die vierte und letzte Staffel.

Für die libanesische Comedienne Shaden Fakih gibt es keine Tabus: Auf der Bühne macht sie Witze über die korrupte Elite ihres Landes, toxische Männlichkeit, die Menstruation und Sex. Damit ist sie zum Star der queeren Szene und zur Provokation für die libanesischen Behörden geworden (MANNSCHAFT+).

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