Die Grünen lancieren das Netzwerk «Green LGBTIQ*»

Wenige Monate vor den Wahlen gründen die Grünen das Netzwerk «Green LGBTIQ»

Bild: AdobeStock
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Im Herbst wählt die Schweiz ein neues Parlament. Nebst JUSO, FDP, SVP und GLP rufen nun auch die Grünen eine LGBTIQ-Gruppe ins Leben.

Die Grünen kündigen die Gründung eines LGBTIQ-Netzwerks an. «Green LGBTIQ*» will sich für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen in der Schweiz einsetzen. Vernetzungstreffen sollen einen Austausch unter den Mitgliedern fördern und über politische Neuigkeiten zu LGBTIQ-Themen informieren.

Im Herbst stehen in der Schweiz die Parlamentswahlen an. Den Grünen wird aufgrund der aktuellen Klimadebatte ein grösserer Sitzgewinn vorausgesagt. Ob die Gründung des LGBTIQ-Netzwerks auch zur Wahlkampfstrategie der Partei gehört?

«Nein. Mit diesem Netzwerk wollen wir die Zusammenarbeit unter Grünen aus allen Landesteilen stärken und politische Handlungsfelder im Bereich LGBTIQ identifizieren», sagt Fachsekretärin Gaëlle Lapique auf Anfrage der Mannschaft. Sie verweist auf die im nächsten Parlament anstehenden Geschäfte Ehe für alle oder den Schutz vor Diskriminierung für Homo- und Bisexuelle. «Hier wollen wir uns koordinieren und unsere Kräfte bündeln. Wir wollen rund einmal jährlich ein Treffen organisieren, regelmässig Newsletter verschicken und nach Bedarf Arbeitssitzungen einberufen.»

Für die Parlamentswahlen haben die SP Frauen* Aargau eine queerfeministische Nationalratsliste lanciert. Eine ähnliche Liste ist bei den Grünen vorläufig nicht geplant, so Lapique. «Es kandidieren allerdings LGBTIQ* auf Listen der Grünen», sagt sie. Darunter sind etwa das Model Tamy Glauser (ZH), Gaëtan Surber (SH), Tonja Zürcher (BS) und Yanik Wermuth (BE).

Schweizer Parlamentswahlen «sehr entscheidend» für LGBTIQ

 

Für die Grünen ist es nicht das erste Netzwerk dieser Art. Für die nationalen Wahlen 1995 gründeten schwule Politiker die Arbeitsgruppe «GrüSch – grüne Schwule», die allerdings nur wenige Jahre existierte. LGBTIQ-Subgruppierungen gibt es auch bei anderen Parteien. Bei der SVP heisst die Gruppe «GaySVP», bei FDP «Radigal» und bei der JUSO «Gaynoss*innen». Selbst die GLP – eine relativ junge Partei – verfügt mit der GayLP über ein Netzwerk für LGBTIQ-Personen.

LGBTIQ-Anliegen sind allerdings schon lange ein Kernthema der grünen Politik. «Viel früher als andere Parteien haben sich die Grünen mit diversen Vorstössen für die Gleichstellung von LGBTIQ engagiert», schreibt die Partei auf ihrer Website. So habe sie bereits 1998 eine Öffnung der Ehe gefordert und 2012 die Aufhebung der Einschränkungen beim Blutspenden. Die Partei setzte sich mehrmals gegen die Benachteiligung eingetragener Partnerschaften ein, indem sie 2010 das Recht auf Adoption verlangten und 2013 die Gleichbehandlung im Einbürgerungsverfahren.

Die Gründungsfeier von «Green LGBTIQ» wird am 22. August in Bern stattfinden. Geplant sind Reden des ehemaligen Berner Regierungsrats Bernhard Pulver und der Nationalrätin Ruth Genner, die beide im LGBTIQ-Bereich politische Pionierarbeit geleistet haben. Anschliessend soll es eine Führung durchs Bundeshaus und ein Apéro geben.

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Grünen.

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Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde um die Information über die Arbeitsgruppe «GrüSch – grüne Schwule» aus dem Jahr 1995 ergänzt.

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