Friedensnobelpreis: Aktivist*innen von Memorial werden ausgezeichnet

Das Komitee ehrt Menschenrechtsorganisationen sowie einen Anwalt

Bekanntgabe der Friedensnobelpreisträger (Foto: Steffen Trumpf/dpa)
Bekanntgabe der Friedensnobelpreisträger (Foto: Steffen Trumpf/dpa)

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die Menschenrechtsorganisationen Memorial aus Russland und das Center for Civil Liberties aus der Ukraine, ausserdem an den belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki.

Die Namen gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt.

Zur Erinnerung: Die international bekannte Menschenrechtsorganisation Memorial musste 2021 auf gerichtliche Anordnung ihre Zentralstelle samt Archiv in Moskau schliessen.

Memorial kümmert sich u.a. um LGBTIQ-Menschenrechte.

Wie Geschäftsführerin Jelena Zhemkova damals gegenüber tagesschau.de sagte, sei das wichtigste, die Menschen aufzuklären. Viele Russ*inen sähen Stalin immer noch positiv.



Im Jahr 2019 habe eine Untersuchung des unabhängigen Meinungsforschungszentrums Lewada-Zentrum gezeigt, dass 51 Prozent der Menschen im Land Stalin verehrten. Das mache die Aufklärungsarbeit über seine Verbrechen zu einer so heiklen wie unverzichtbaren Aufgabe, so Zhemkova.

«Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie» Das Nobelkomitee wolle mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis «drei herausragende Vorkämpfer*innen für Menschenrechte, Demokratie und friedliche Koexistenz in den drei Nachbarländern Belarus, Russland und der Ukraine ehren», sagte Berit Reiss-Andersen, die Vorsitzende des Komitees.

Der Aktivist Ales Bialiatski, der derzeit in Belarus wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs inhaftiert ist, und die Organisationen Memorial und CCL bewiesen gemeinsam «die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie», heisst es. (mit dpa)

MANNSCHAFT berichtete über Mikita Frankos Roman «Die Lüge», in dem die schwierige Lebensrealität von LGBTIQ-Familien in Russland eindringlich geschildert wird.

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