FIFA mit eigener Kampagne gegen Diskriminierung auf Kapitänsbinden

Zuvor waren das Zeigen des Regenbogens und die «One Love»-Binde grosse Streitthemen

Gianni Infantino in Katar (Foto: Christian Charisius/dpa)
Gianni Infantino in Katar (Foto: Christian Charisius/dpa)

Kurz vor den Viertelfinalspielen wirbt die FIFA für die eigene Kampagne gegen Diskriminierung. Der Slogan steht auch auf den Kapitänsbinden – diese waren eines der grossen WM-Streitthemen.

Der Weltverband FIFA hat kurz vor den WM-Viertelfinalspielen für die eigene Antidiskriminierungskampagne geworben. Es gebe «im Fussball und in der Gesellschaft insgesamt keinen Platz für Diskriminierung jeglicher Art», teilte die FIFA mit und verwies auf die Kampagnen-Botschaft «#NoDiscrimination», die während der vier Partien in den WM-Stadien in Katar zu sehen sei. Der Slogan steht zudem während des Turniers auf den Armbinden der Kapitäne – auch Manuel Neuer hatte bereits eine solche Binde getragen, nachdem die FIFA die «One Love»-Kapitänsbinde verboten hatte.

«Stigmatisierung und Diskriminierung können der psychischen und physischen Gesundheit sehr schaden und Menschen davon abhalten, die benötigten Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen», sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Weltgesundheitsorganisation sei «ein stolzer Partner der FIFA bei der Kampagne «#NoDiscrimination». Insgesamt hat die FIFA sieben verschiedene Kampagnen bei der WM angeboten.

Regenbogenbinde
Regenbogenbinde

Der Weltverband war in Europa wegen des «One Love»-Verbots stark kritisiert worden (MANNSCHAFT berichtete). Die mehrfarbige Binde sollte insbesondere für Vielfalt und gegen Ausgrenzung stehen. Dabei war die Binde bereits ein Kompromiss zur Regenbogenflagge, die sonst von Neuer und den einigen anderen Kapitänen getragen wird.

Der WM-Gastgeber Katar steht wegen der Menschenrechtslage und des gesetzlichen Verbots von Homosexualität stark in der Kritik. Der LSVD hatte sich deswegen im Vorfeld des Turniern für eine Reisewarnung für queere Personen ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).

Einem Bericht des britischen Senders Sky News zufolge soll es unter den arabischen WM-Teilnehmern die Überlegung gegeben haben, mit einer Kapitänsbinde mit der Aufschrift «No Place For Islamophobia» (Kein Platz für Islamfeindlichkeit) aufzulaufen. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.

Bei dem Turnier hatten zuletzt immer wieder Verbote von Regenflaggen für Aufmerksamkeit gesorgt. So wurde ein Flitzer mit politischer Botschaft nicht im Fernsehen gezeigt, Fans wurden Utensilien und Kleidungsstücke mit Regenbogenprägung abgenommen.

Das könnte dich auch interessieren