FIFA garantiert: Regenbogen in WM-Stadien erlaubt

Alle Austragungsorte seien angewiesen worden, die vereinbarten Regeln und Vorschriften einzuhalten

Bengt Kunkel (l) wurde ein Regenbogen-Armband im Stadion abgenommen (Foto: Federico Gambarini/dpa)
Bengt Kunkel (l) wurde ein Regenbogen-Armband im Stadion abgenommen (Foto: Federico Gambarini/dpa)

Fans, die sich mit Regenbogen-Fahnen und ähnlichem bei der WM in Katar auf den Weg ins Stadion gemacht hatten, berichteten vielerorts von Sanktionen. Die FIFA hat nun eine Garantie ausgesprochen.

Walisische Fans hatten zum Start der Fussball Weltmeisterschaft in Katar Ärger beim Einlass ins Stadion bekommen, weil sie Hüte in Regenbogenfarben getragen hatten (MANNSCHAFT berichtete). Diese wurden weiblichen Anhängern vor dem 1:1 ihres Teams gegen die USA am Montagabend im Ahmad bin Ali Stadion von Al-Rajjan abgenommen. Die traditionellen Kopfbedeckungen namens Buckets hatten Fans mit farbigen Streifen als Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ-Community herstellen lassen.

Der Walisische Fussballverband (FAW) hatte die Vorfälle sofort scharf kritisiert. Man sei extrem enttäuscht über entsprechende Berichte, teilte die FAW bereits am Dienstag mit. Demnach wurden auch Verbandsmitglieder aufgefordert, ihre Hüte vor dem Spiel abzunehmen und wegzuwerfen, bevor ihnen Zutritt gewährt wurde. «Wir bleiben bei der Überzeugung, dass Fussball für alle da ist», teilten die Waliser am Donnerstag mit und forderten die FIFA erneut dazu auf, «sich an ihre Botschaft zu halten, dass jeder während der Weltmeisterschaft in Katar willkommen ist».

Der Weltverband FIFA hat nun reagiert und zugesagt, dass die Fans bei den kommenden Spielen der Fussball-WM in Katar mit ihren Hüten und Fahnen in Regenbogenfarben ins Stadion dürfen, ohne Sanktionen fürchten zu müssen.

Das teilte der FAW am Donnerstagabend bei Twitter mit.  «Alle WM-Austragungsorte wurden kontaktiert und angewiesen, die vereinbarten Regeln und Vorschriften einzuhalten», so die Waliser.

Auch andere Fans, darunter ein deutscher Anhänger, hatten wegen Utensilien in Regenbogenfarben bei dieser WM Ärger mit Stadionpersonal. Laut Gesetz ist Homosexualität in Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.

Im Frühjahr war in Deutschland stark über den Regenbogen und die WM diskutiert worden, nachdem ein katarischer Sicherheitsverantwortlicher vor dem Zeigen der bunten Farben gewarnt hatte – weil er mögliche Angriffe befürchtet (MANNSCHAFT berichtete).

Falls ein Fan «die Regenbogenfahne zeigt, und ich sie ihm wegnehme, geschieht dies nicht, weil ich sie wirklich nehmen will, um ihn zu beleidigen, sondern um ihn zu schützen», hatte Generalmajor Abdulasis Abdullah Al Ansari der Nachrichtenagentur AP gesagt. Die WM-Organisatoren erklärten daraufhin, dass sie Richtlinien des Weltverbandes diesbezüglich respektieren würden.

Vor dem Spiel der Waliser am Freitag gegen den Iran, setzte der Verband unterdessen ein weiteres Zeichen und postete bei Twitter: «Frauen habe das Recht, ohne Angst zu leben.» Seit Monaten kämpfen die iranischen Frauen für ihre Freiheiten. Erst im September wurden zwei lesbische Aktivistinnen zu Tode verurteilt (MANNSCHAFT berichtete).

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