Familie wollte 23-Jährigem Schwulsein in Kirche austreiben
Dieser besonders perfide Fall von religiösem Exorzismus trug sich im US-Bundesstaat Oklahoma zu
In Blackwell im US-Bundesstaat Oklahoma hat eine Familie versucht, den 23-jährigen Sean von seinem Schwulsein zu «heilen». Dies trug sich am 8. September zu und wurde jetzt von US-Medien publik gemacht.
Sean Cormie ist 23. Nach seinem Coming-out drängte seine Familie ihn und seinen Partner Gary, in die Kirche zu kommen. Sean wollte dem Wunsch nachkommen, um seine Mutter stolz und glücklich zu machen.
Sara Cunningham ist da für queere Söhne und Töchter
In einem Interview mit NBC erzählte der junge Mann nun, der Gottesdienst sei zunächst ganz normal verlaufen. Bis der Priester Bill McKissick angefangen habe, gegen Homosexualität zu predigen. Etwa 15 Gemeindemitglieder hätten daraufhin einen Kreis um Cormie gebildet, aus dem sie seinen Partner warfen. Die Gruppe begann nun laut für ihn zu beten, ein Gemeindemitglied soll ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.
«Da war so viel Adrenalin. Ich wusste nicht, was ich tun sollte», so Sean. «Mir fehlten die Worte, es brach mir das Herz.»
Man hat ihn festgehalten und zu Boden gedrückt, während die Gemeindemitglieder beteten und in einer ihm nicht verständlichen Sprache sprachen. Er habe geweint und um Gnade gebeten.
Nachdem er Anzeige erstattete, werde er nun von fremden Leuten bedroht. Er solle die Sache auf sich beruhen lassen, warnt man ihn. Doch Sean will, dass die Gemeinde zur Rechenschaft gezogen wird.
Was der Pastor getan habe, sei falsch. «Ich will, dass das bekannt wird, denn es macht mich wirklich traurig.»
Laut NBC erklärte Pastor McKissick, man würde es nie dulden, dass eine Person dort festgehalten würde, ausser sie verhalte sich aggressiv und gewalttätig. An diesem Vorfall sei aber sehr viel mehr dran und man wolle vollständig mit der Polizei kooperieren.
Die «Liebenden von Modena» waren zwei biologische Männer
Oklahoma gehört neben Texas und Kansas zu den Bundesstaaten, in denen homosexuelle Handlungen noch bis ins 21. Jahrhundert verboten waren und mit teils hohen Freiheitsstrafen und Geldbussen geahndet wurden. Bis heute hat der Bundesstaat kein Gesetz gegen Hassverbrechen, das sich gegen sexuelle oder geschlechtliche Identität richtet.
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