Facebook sperrt Petition gegen Ehe für alle – EDU ist sauer

Die Petition verstösst gegen die Gemeinschaftsstandards der Plattform

Bild: AdobeStock
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Facebook blockt einen Aufruf zum Unterzeichnen einer Petition gegen die Ehe für alle. Auch wenn der Beitrag nicht direkt von der EDU stammt, ist sie auf das soziale Netzwerk sauer. Für die nationalkonservative Partei handelt es sich hierbei um einen «unhaltbaren Skandal».

Am vergangenen Freitag sperrte Facebook den Verweis auf eine Petition gegen die Ehe für alle. Der Aufruf mit dem Titel «Samenspende und Kinder-Adoption für Homosexuelle verhindern – Nein zur Homo-Pseudo-Ehe!» verstösst laut dem sozialen Netzwerk gegen die Gemeinschaftsstandards zur Hassrede.

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«Unhaltbarer Skandal» EDU-Präsident Daniel Frischknecht kann das nicht verstehen. «Als Christen sind wir gegen diese Lebensart, aber wir haben nichts gegen homosexuelle Menschen», sagt er gegenüber Watson. «Für uns ist das einfach nicht natürlich.»

Obwohl die Petition gegen die Ehe für alle nicht direkt von der EDU stammt, ist die christlich-nationalkonservative Partei richtig sauer. In einer Pressemitteilung ist von einer «demokratiefeindlichen Entwicklung» und einem «unhaltbaren Skandal» die Rede. Es handle sich beim Petitionstext nicht um Hassrede, sondern um legitime Positionsbezüge.

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Wer sachlich über die Ehe für alle diskutieren wolle, werde abgewürgt und in eine «radikale Ecke» gedrängt. «Die Demokratie ist angesichts solcher Entwicklungen in Gefahr», findet die EDU schliesslich in ihrer Mitteilung.

Petition richtet sich an Ständerat In der Erklärung zur Petition heisst es, dass es der «Homo-Lobby» allein darum gehe, ein von ihr postuliertes Recht auf Kinder durchzusetzen. Doch dieses hätten Homosexuelle von Natur aus nicht. Kinder hingegen hätten ein fundamentales Recht auf Vater und Mutter.

Der Petitionstext selbst richtet sich an die Ständerät*innen. «Wir fordern Sie deshalb auf, schützen Sie zuallererst die Rechte der Kinder! Wahren Sie die Verfassung! Verteidigen Sie die traditionelle Ehe!»

Ein langer Weg Nachdem sich der Nationalrat für eine volle Eheöffnung ausgesprochen hat, wird als Nächstes der Ständerat über die Vorlage entscheiden (MANNSCHAFT berichtete). Am gestrigen Dienstag hätte sich die Rechtskommission der kleinen Kammer des Schweizer Parlaments damit befassen sollen. Einmal mehr kam es jedoch zur Verschiebung der Ehe für alle, was eine Abstimmung in der Herbstsession unwahrscheinlich macht (MANNSCHAFT berichtete).

Der politische Weg der Eheöffnung in der Schweiz ist jetzt schon ein sehr langer. Im Dezember 2013 hatte GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy die parlamentarische Initiative erstmals eingereicht. Nachdem die Rechtskommission des Nationalrats im Februar 2019 zwei Vorlagen ausgearbeitet hatte, beschloss der Nationalrat im Juni 2019 eine Fristverlängerung von zwei Jahren.

Weitere Infos zur Eheöffnung führt Pink Cross auf ihrer Website auf, unter anderem auch die Ergebnisse der jüngsten repräsentativen Umfrage. Dort sprechen sich 66% für eine volle Ehe für alle aus, inklusive Zugang zur Fortpflanzungsmedizin.

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