Draq Queen siegt bei US-Vorwahlen über Gegner der Eheöffnung

Der geschlagene Demokrat Earl Jaques Jr. sass elf Jahre im Kongress

Earl Jaques Jr. (li) unterlag Eric Morrison, der auch als Drag Queen Anita Mann bekannt ist (Fotos: Facebook/Twitter)
Earl Jaques Jr. (li) unterlag Eric Morrison, der auch als Drag Queen Anita Mann bekannt ist (Fotos: Facebook/Twitter)

Anfang November finden in den USA die Präsidentschafts- und Kongresswahlen statt. Bei den Vorwahlen in Delaware konnte jetzt Eric Morrison einen Erfolg einfahren – als Drag Queen Anita Mann ist er eine lokale Berühmtheit.

So viele LGBTIQ-Kandidat*innen wie nie wollen in den US-Kongress (MANNSCHAFT berichtete). Der wird am 3. November ebenso gewählt wie der Präsident. Bei den Vorwahlen im Bundesstaat Delaware gab es jetzt eine Überraschung: Der demokratische Abgeordnete Earl Jaques Jr, der seit über 10 Jahren im Repräsentantenhaus von Delaware sitzt, unterlag dem Herausforderer Eric Morrison – der auch als Drag Queen Anita Mann bekannt ist.

Morrison erhielt am Dienstag 61,13 Prozent der Stimmen in der demokratischen Vorwahl für den 27. Hausbezirk , während für Jaques nur 38,87 Prozent der Wahlberechtigten abstimmten.

Dem Kampagnenteam von Morrison zufolge hatte Jaques 2013 gegen die Eheöffnung gestimmt und sich der Stimme enthalten, als im selben Jahr über ein Verbot der schädlichen Konversionstherapien für queere Minderjährige abgestimmt wurde.

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Jaques hatte in Interviews kritisiert, dass sein Herausforderer eine Spendensammel-Abend in Form einer Drag Show organisiert hatte («in Drag? Echt jetzt») – wofür er sich später entschuldigen musste.

Der Gewinner der Vorwahl, Morrison, erklärte bei Facebook, er sei von Emotionen überwältigt und vor allem aber von Dankbarkeit.

«Wir haben fast 14 Monate lang jeden Tag hart gearbeitet. Wir haben ein unermüdliches Kampagnenteam und ein engagiertes Netzwerk von Freiwilligen aufgebaut. Wir klopften an über 10.000 Türen, tätigten über 10.000 Telefonate, besuchten viele Veranstaltungen und halfen Hunderten von Distriktbewohnern bei Problemen.«

Man habe nicht einen Cent von Lobbyfirmen oder Unternehmen für fossile Brennstoffe oder Pharmaunternehmen angenommen. «Wir haben die Wahrheit gesagt und uns ein Höchstmass an Integrität erhalten«, erklärte der glückliche Sieger Morrison.

In den Umfragen zur Präsidentschaftswahl führt Trumps Herausforderer Joe Biden sehr Wochen deutlich (hier geht’s zum aktuellen Stand), der die Unterstützung der grössten LGBTIQ-Organisation der USA hat (MANNSCHAFT berichtete). Insgesamt 11 Millionen amerikanische LGBTIQ-Amerikaner*innen sind wahlberechtigt, wobei über 2 Millionen queere Personen nicht registriert sind. Ungefähr 50% der zur Abstimmung registrierten LGBTIQ wollen die Demokraten wählen (MANNSCHAFT berichtete).

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