Dragshow-Gegner Ron DeSantis erntet Spott für High-Heels-Auftritte
Der Republikaner geht gegen Dragqueens vor, zeigt sich aber auf der Bühne gerne in hohen Absätzen
Floridas Gouverneur Ron DeSantis wird zu «Rhonda Santis»: Das Netz lacht über die High Heels des konservativen Dragqueen-Gegners.
Am vergangenen Mittwoch trafen sich die republikanischen Präsidentschaftskandidat*innen (ohne Donald Trump) in Florida ein drittes Mal zur TV-Debatte. Teilnehmer Vivek Ramaswamy zeigte dabei, dass er durchaus komödiantisches Talent besitzt: «Möchten Sie einen Anführer aus einer anderen Generation, der dieses Land an die erste Stelle setzt?», fragte er die Zuschauer*innen. «Oder wollen Sie Dick Cheney in Drei-Zoll-Absätzen? Denn wir haben zwei davon auf der Bühne.»
Dabei meinte er einerseits Nikki Haley, die einzige Dame in der Runde. Und andererseits Ron DeSantis, der in den vergangenen Wochen für seine auffallend hohen Absätze Spott erntete. Spätestens da musste der Gouverneur Floridas gemerkt haben: Die Sache mit den High Heels wird er nicht so schnell wieder los.
Experte hat «keinen Zweifel» Seit längerer Zeit gibt es Gerüchte, dass der eher klein gewachsene Republikaner Absatzerhöhungen in seinen Stiefeln trage, um grösser zu wirken. Donald Trump beispielsweise, für den DeSantis im Hinblick auf die Vorwahlen zumindest kurzzeitig ein ernst zu nehmender Konkurrent war, postete am 9. Oktober auf seiner Truth-Social-Plattform Bilder von DeSantis‘ Auftritt in einer Fernsehsendung, die seine Stiefel zeigten. «Sagt mir, dass er keine versteckten Absätze trägt», schrieb der Ex-Präsident dazu.
Tatsächlich scheint es so, als ob DeSantis Cowboy-Stiefel mit hohen Absätzen und inwendigen Einlagen trägt, die zusätzlich ein paar Zentimeter Höhe rausholen. Er wirkt dabei etwas wackelig auf den Beinen.
Auch Schuhexpert*innen sind davon überzeugt. Zephan Parker etwa, der Schuhmacher der Parker Boot Company, sagte Politico, dass er schon früher Politiker*innen geholfen habe, ihre Körpergrösse zu erhöhen. Er habe «keinen Zweifel», dass DeSantis inwendig Lifts trage.
Die Reaktion des Gouverneurs ist eher lahm. «Das ist keine Zeit für Fussfetischismus», sagte DeSantis in einem Interview mit dem rechtspopulistischen Sender Newsmax. «Wir haben ernsthafte Probleme als Land. Wir haben einen Krieg im Nahen Osten. Wir haben Terroristen, die über unsere eigene Südgrenze kommen.» Damit verpasste er es, Grösse zu beweisen.
Clevere Rhonda Santis Warum sind die aussergewöhnlich hohen Absätze für seine Gegner*innen so ein gefundenes Fressen? Weil DeSantis etwas gegen Männer in High Heels hat. Denn er hat nicht nur das umstrittene «Don’t say gay»-Gesetz unterzeichnet (MANNSCHAFT berichtete) und die medizinische Behandlung von trans Jugendlichen verboten (MANNSCHAFT berichtete), sondern ist auch gegen Dragshows vorgegangen. Genauer: Er wollte Kinder davon ausschliessen und die Shows als «Veranstaltungen für Erwachsene» definieren.
Ein konservativer Dragshow-Gegner in Stöckelschuhen? Die Ironie ist schwer zu übersehen. Eine wunderbare Steilvorlage – das dachte sich auch Dragqueen Kitty Demure. «Rhonda Santis» sei eine der neusten Queens in der Szene, sagt sie in einem Video auf X (ehemals Twitter). Rhonda habe einen cleveren Weg gefunden, sich grösser zu machen, ohne Stilettos zu tragen. «Danke, dass du so eine Inspiration bist für die restlichen Dragqueens.»
Komiker und Late-Night-Host Seth Meyers ist ausserdem aufgefallen, dass DeSantis merkwürdige Grimassen machte während der Debatte: «Wenn du versuchst, die Leute davon zu überzeugen, dass du in deinen Stiefeln keine Lifts trägst, solltest du vielleicht nicht das ‹Meine Heels bringen mich noch um›-Gesicht machen.»
Ein Bundesberufungsgericht hat das Gesetz in Florida, das Kinder daran hindern soll, Drag-Shows zu besuchen, übrigens inzwischen blockiert.
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