Demos gegen Hass auf LGBTIQ – auch Grossmünster zeigt Flagge
Nach gewalttätigen Übergriffen auf schwule Paare im Zürcher Nachtleben zeigte die queere Community, dass sie sich nicht einschüchtern lässt
3000 Demonstrierende gingen am Samstag in Zürich gegen Hass auf LGBTIQ auf die Strasse. Deutliche Solidarität zeigte das Grossmünster mit einer riesigen Regenbogenfahne.
Rund 3000 Personen demonstrierten in Zürich für das Ja zum Schutz vor Hass am 9. Februar. Zielpunkt der Demo war das Grossmünster, dessen Nordturm mit einer riesigen Regenbogenfahne geschmückt wurde. Damit zeigt auch die reformierte Kirche, dass sie für eine Gesellschaft ohne Hass einsteht.
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Über 3000 friedliche Demonstrant*innen trafen sich um 13.00 Uhr auf dem Helvetiaplatz, um durch die Stadt Zürich ziehend für ein Ja zum Schutz vor Hass und für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Bisexuellen zu demonstrieren. Nach den verschiedenen Vorfällen von gewalttätigen Übergriffen auf gleichgeschlechtliche Paare im Zürcher Nachtleben (MANNSCHAFT berichtete) war die Demonstration ein selbstbewusstes Zeichen, dass sich die LGBTIQ-Community nicht einschüchtern lässt.
«Mit dieser Demonstration hat die Community gezeigt, dass sie geeint für ein Ja zum Schutz vor Hass kämpft», erklärte Patrick Hadi Huber, Mitorganisator der Demo und Präsident von HAZ. Queer Zürich erfreut: «Die jüngsten Angriffe zeigen es leider deutlich: Wir müssen dringend ein klares Zeichen gegen homophoben Hass setzen. Dieser Hass und diese Angriffe dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.» Er ruft deshalb die Stimmbevölkerung dazu auf, am 9. Februar ein klares Ja in die Urne zu werfen.
Der Demonstrationszug endete im Zürcher Niederdorf auf dem Platz vor dem Grossmünster, wo die versammelte Menschenmenge eine 10×30 Meter grosse Regenbogenfahne bestaunen konnte, die vom Nordturm der Kirche ausgerollt wurde. «Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der reformierten Kirche und dieses öffentliche und klare Statement für mehr Akzeptanz», erklärt Eva Kaderli, Mitorganisatorin der Demonstration und Co-Präsidentin vom Verein Zwischenraum, der sich für queere Menschen in den Kirchen einsetzt.
Dies zeige, wie breit die Unterstützung für den Schutz vor Hass sei und dass auch kirchliche Kreise eine Erweiterung der Diskriminierungsstrafnorm klar befürworteten. Im vergangenen Sommer hatte sich Gottfried Locher, höchster Reformierter der Schweiz, klar die Eheöffnung für Schwule und Lesben ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
Die bewilligte Demonstration wurde von lokalen LGBTIQ-Vereinen und dem nationalen Komitee Ja zum Schutz vor Hass organisiert. Sie war eine von über zehn Aktionen, die in der ganzen Schweiz für ein Ja am 9. Februar aufriefen. In Luzern etwa gab es ein weiteres Kiss-in.
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Mit diesen Aktionen forderten tausende lesbische, schwule und bisexuelle Menschen, dass sie endlich vor Hass und Diskriminierung geschützt werden. Das wird mit Ausnahme von SVP von allen Bundesratsparteien befürwortet, zudem auch von den Grünen, der BDP und der GLP (MANNSCHAFT berichtete).
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