Coca-Cola zieht in den Abstimmungskampf

Regenbogenfarben und ein Bekenntnis zu Vielfalt

Bild: Mannschaft Magazin
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Coca-Cola wird politisch und wirbt indirekt für ein Ja zum Schutz vor Hass am 9. Februar. Der US-Konzern buchte die Titelseite der Pendlerzeitung 20Minuten.

Eine farbige Zeitung begrüsste Pendler*innen am frühen Morgen des 27. Januars: Coca-Cola buchte die Titelseite von 20Minuten und liess sie in Regenbogenfarben drucken. Ein Bekenntnis in Form einer Cola-Flasche macht unmissverständlich klar: Der US-Konzern steht für ein Ja zum Schutz vor Hass für Schwule, Lesben und Bisexuelle ein. Am 9. Februar entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung.

«Coca-Cola schmeckt vielen in der Schweiz. Unabhängig des Alters, des Geschlechts, der Hautfarbe, der Religion oder der sexuellen Orientierung», steht in weissen Lettern geschrieben. «Die grosse Vielfalt in der kleinen Schweiz bedingt Verständnis und Solidarität von uns allen. Auch wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, indem wir Menschen verbinden. Deshalb setzen wir und ein für eine bunte und diskriminierungsfreie Gesellschaft.»

Coca-Cola folgt somit dem Beispiel diverser Sportvereine, die in den letzten Tagen in den sozialen Medien ihr Logo in Regenbogenfarben präsentierten, darunter der Schweizer Meister Young Boys (MANNSCHAFT berichtete). Auch der EHC Kloten und der FC Winterthur posteten Regenbogenfahnen, Letzterer schrieb dazu: «Unser Herz schlägt rotweiss. Unsere Welt ist bunt.»

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Coca-Cola im Rahmen von Werbung für die Rechte von Homo- und Bisexuellen bekennt. Im Sommer 2019 warb der Konzern mit schwulen und lesbischen Paaren im Umfeld des beliebten Sziget-Festivals in der Nähe von Budapest (MANNSCHAFT berichtete).

Coca-Cola-Kampagne will Akzeptanz bei Jugendlichen fördern

Die Aktion führte im konservativ geprägten Ungarn zu negativen Reaktionen, wenige Monate später wurde Coca-Cola mit einer Strafe von rund 1500 Euro gebüsst (MANNSCHAFT berichtete). Begründung: Der Konzern habe gegen Bestimmungen für Unternehmenswerbung verstossen. Denn jede Werbung, die die körperliche, geistige, emotionale oder moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen könnte, sei verboten.

Mit dem achtminütigen Kurzfilm «O SMS» thematisierte Coca-Cola 2015 Homosexualität im Jugendalter. Regie führte der Drehbuchautor und LGBTIQ-Aktivist Dustin Lance Black.

Im Abstimmungskampf zur Erweiterung der Anti-Rassimusstrafnorm organisierte das Ja-Komitee mehrere Aktionen in der ganzen Schweiz. Am 19. Januar zogen über 3000 friedliche Demonstrant*innen durch Zürich, um für den Schutz vor Hass und für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Bisexuellen zu demonstrieren. Nach den verschiedenen Vorfällen von gewalttätigen Übergriffen auf gleichgeschlechtliche Paare im Zürcher Nachtleben (MANNSCHAFT berichtete) war die Demonstration ein selbstbewusstes Zeichen, dass sich die LGBTIQ-Community nicht einschüchtern lässt.

Demos gegen Hass auf LGBTIQ – auch Grossmünster zeigt Flagge

 

 

 

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