Britischer Aussenminister rät LGBTIQ-Fussballfans: «Katar respektieren»

Der konservative Politiker sorgte damit für Empörung

Aussenminister James Cleverly (Foto: Richard Townshend / parliament.uk / CC BY 3.0)
Aussenminister James Cleverly (Foto: Richard Townshend / parliament.uk / CC BY 3.0)

Der britische Aussenminister James Cleverly hat mit einer Aufforderung an LGBTIQ-Fussballfans, sich während der Fussball-WM in Katar «respektvoll» gegenüber dem Ausrichter zu verhalten, für Empörung gesorgt.

«Ich glaube, mit ein wenig Flexibilität und Kompromissen an beiden Enden kann es eine sichere und aufregende Weltmeisterschaft werden», sagte der konservative Politiker beim Sender LBC Radio. Katar versuche «sicherzustellen, dass die Menschen sie selbst sein können und den Fussball geniessen», so Cleverly.



Im Interview des Senders Sky News sagte der 53-Jährige, Grossbritannien habe sehr wichtige Partner im Mittleren Osten. «Das sind islamische Länder, die haben eine ganz andere kulturelle Ausgangslage als wir. Ich halte es für wichtig, als Besucher eines Landes die Kultur des Gastlandes zu respektieren.»

«Homophobens, sexistisches und rassistisches Regime» Der britische Aktivist Peter Tatchell mahnte, die britische Regierung müsse die «abscheulichen Menschenrechtsverstösse, die das Regime von Katar täglich begeht» verurteilen. Wer zur Weltmeisterschaft nach Katar fahre, «konspiriert mit einem homophoben, sexistischen und rassistisches Regime», so der 70-Jährige.

Zuvor hatte Tatchell in Doha protestiert (MANNSCHAFT berichtete). Auf Fotos war der 70-Jährige mit einem Schild zu sehen, auf dem stand: «Qatar nimmt LGBTs fest, steckt sie ins Gefängnis und unterzieht sie einer ‹Konversion›».

Katar
Katar

Tatchell war daraufhin nach eigener Aussage kurzzeitig festgenommen worden. «Man hat uns schliesslich sehr deutlich gesagt, dass es in unserem Interesse sei, das Land so schnell wie möglich zu verlassen», berichtete Tatchell bei BBC Radio 4.

MANNSCHAFT berichtete, wie in Katar Spielzeug in Regenbogenfarben beschlagnahmt wurde, weil es angeblich gegen «islamische Werte» verstosse.

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