Auch Texas verbietet medizinische Behandlung für trans Jugendliche

Mehr als 20 US-Bundesstaaten mit transphobem Gesetz

Symbolfoto: Kyle / Unsplash
Symbolfoto: Kyle / Unsplash

Trotz politischem Gegenwind und rechtlichen Auseinandersetzungen hat Texas das Verbot von Pubertätsblockern und Hormontherapie für trans Jugendliche durchgesetzt. Doch der Protest verstummt nicht.

Seit Anfang September ist es amtlich: In Texas wird trans Jugendlichen die medizinische Unterstützung bei einer Geschlechtsangleichung untersagt. Bereits laufende Behandlungen müssen Ärzt*innen auslaufen lassen, chirurgische Behandlungen sind Verboten. Wer sie trotzdem durchführt, muss mit dem Entzug der Approbation rechnen. Krankenversicherungen dürfen dementsprechende Kosten nicht mehr übernehmen. Krankenhäuser in Texas haben bereits angekündigt, sich an das Gesetz halten zu wollen.



Der Oberste Gerichtshof hatte den Weg für das neue Gesetz Ende August freigemacht. Der Antrag, das Gesetz zu stoppen, wurde abgewiesen. Die Richterin des Staatsbezirksgerichts Maria Cantú Hexsel, hatte argumentiert, dass es unrecht sei, «in die privaten Entscheidungen texanischer Familien einzugreifen und dass ihnen die medizinische Versorgung für ihre Kinder bereitgestellt werden müsse.“ Damit verstosse das Gesetz gegen das Recht in Texas. Eine Berufung beim Obersten Gerichtshof hatte jedoch Vorrang erhalten.

Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, solche medizinischen Behandlungen seien «unbewiesen» und «von einigen Aktivisten aus medizinischen und psychiatrischen Berufen vorangetrieben». Derweil wurde ein erneuter Eilantrag eingereicht, um das Gesetz vorübergehend zu blockieren. Bisher ohne Erfolg.

Damit ist Texas der grösste US-Bundesstaat, der geschlechtsangleichende Behandlungen für Jugendliche verbietet. Mittlerweile haben republikanische Politiker*innen in mehr als zwanzig Bundesstaaten die Behandlungen in irgendeiner Form rechtlich untersagt. Forschungen der UCLA zufolge gibt es in Texas bis zu 30.000 trans Personen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren.

Gerade in Florida hatten trans Menschen zuletzt mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen. Gouvernour Ron DeSantis hatte ebenfalls die medizinische Behandlung von trans Jugendlichen verboten. Der Unterricht über sexuelle Minderheiten vom Kindergarten bis zur dritten Klasse ist ausserdem komplett untersagt. Das Verbot geht auf ein Gesetz aus dem vergangenen Jahr zurück, das von Gegner*innen «Don’t Say Gay» genannt wird (MANNSCHAFT berichtete).

Schauspielerin Annette Bening hat die Hetze gegen die LGBTIQ-Community in den USA scharf kritisiert – auch, weil ihr trans Sohn davon betroffen ist (MANNSCHAFT berichtete).

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