American Music Awards: Gedenken an Opfer von Colorado

Taylor Swift räumte bei den Preisen ab

Foto: Club Q/Facebook
Foto: Club Q/Facebook

Die Gewinnerin bei den American Music Awards heisst in diesem Jahr definitiv Taylor Swift. Der Rest des Abends verläuft eher durchwachsen. Es gibt Lacher, Buhrufe und auch Beileidsbekundungen.

Von Luzia Geier, dpa

Gross, grösser, Taylor Swift: Bei den 50. American Music Awards (AMAs) konnte die 32-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) alle sechs Nominierungen in Trophäen verwandeln, darunter in der Top-Sparte als Künstlerin des Jahres. Damit erhöhte Swift ihre eigene Rekordmarke von 34 auf 40 Awards – sie ist zugleich die Musikerin mit den meisten AMA-Auszeichnungen in der Geschichte der Preisverleihung, noch vor Michael Jackson mit 26 Awards.

Die italienischen ESC-Sieger aus dem Jahr 2021, Maneskin, konnten die Trophäe für den besten Rock-Song («Beggin») mit nach Hause nehmen, nachdem sie vergangenes Mal leer ausgegangen waren.

Moderiert wurde die dreistündige Zeremonie von US-Entertainer Wayne Brady. Beschämte Lacher erntete sein Seitenhieb auf die jüngste Oscarverleihung, wo Hollywood-Star Will Smith seinem Schauspiel-Kollegen Chris Rock vor laufenden Kameras eine Ohrfeige verpasst hatte. «Hier wird heute niemand geklatscht», witzelte Brady.

Stellenweise wurde die Stimmung aber auch ernst. So gedachte der Moderator den Opfern einer Bluttat in queeren Club Q in Colorado Springs. Dort hatte ein Schütze am Vortag 5 Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Auch einige der Preisträger*innen nutzten ihren Moment für Beileidsbekundungen.

Ich möchte alle daran erinnern, wie wichtig die Sichtbarkeit queerer Menschen ist.

Dove Cameron, die als beste Newcomerin ausgezeichnet wurde, widmete ihren Preis der LGBTQ-Community. «Ich möchte alle daran erinnern, wie wichtig die Sichtbarkeit queerer Menschen ist», sagte die 26-Jährige in ihrer Dankesrede.

Für gemischte Reaktionen sorgte die Ehrung von Chris Brown als bester R&B-Künstler. Brown ist in der Vergangenheit schon häufiger wegen Gewalt gegen Frauen aufgefallen. «Beruhigt Euch», reagierte Sängerin Kelly Rowland auf Buhrufe aus dem Publikum, als sie den Preis an seiner Stelle entgegennahm.

Standing Ovations gab es hingegen für Sängerin Pink, die eine musikalische Zeitreise ins Jahr 1978 unternahm und mit Olivia Newton-Johns «Hopelessly devoted to you» der im August verstorbenen «Grease»-Schauspielerin Tribut zollte. Einen Überraschungsauftritt hatte Rapperin Cardi B. Sie schloss sich Glorilla bei der Performance ihres gemeinsamen Songs «Tomorrow 2» an.

Gleich zwei Klaviere wurden am Ende der Show zu Ehren von Lionel Richie auf die Bühne gerollt. Soullegende Stevie Wonder und Sänger Charlie Puth begeisterten im Duett mit einem Medley seiner berühmtesten Songs. Der 73-Jährige erhielt in diesem Jahr den «Icon Award» – seit der Musikpreis 1973 ins Leben gerufen wurde, war Lionel Richie als einziger Künstler in jeder der fünf Dekaden auf der AMA-Bühne vertreten.

Die American Music Awards gehören – neben beispielsweise den Grammys – zu den wichtigsten Auszeichnungen der US-Musikbranche. Sie werden in Sparten wie Pop, Country, Hip-Hop, Rock und R&B vergeben. Die Nominierungen basieren auf Albumverkaufszahlen der Musiker, über die Gewinner können Fans im Internet abstimmen.

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