100 Jahre Betty White – «Thank you for being a friend»

Sie stand zehn Tage vor ihrem Tod noch vor der Kamera

Die Schauspielerin Betty White (Chris Pizzello/AP/dpa)
Die Schauspielerin Betty White (Chris Pizzello/AP/dpa)

Die mit 99 Jahren gestorbene Betty White hatte wohl genaue Vorstellungen, was ihre Beisetzung angeht. Sie sollen nun erfüllt werden, was bedeutet, dass es kein grosses Event gibt.

Der Tod der «Golden Girls»-Schauspielerin Betty White an Silvester, nur zweieinhalb Wochen vor ihrem 100. Geburtstag, hat weltweit Trauer ausgelöst (MANNSCHAFT berichtete). Die Todesursache war laut US-Medienberichten ein Schlaganfall, den die LGBTIQ-Ikone sechs Tage vor ihrem Tod erlitten hatte.

«Ich habe immer Frauen gespielt, die witzig waren, aber auch nie Angst hatten, ihre Meinung zu sagen. Ich glaube, das traf bei der LGBTIQ-Community immer einen Nerv.» Mit diesen Worten erklärte White selbst mal ihre Beliebtheit bei queeren Fans.

Zehn Tage vor ihrem Tod hat White einem Produzenten zufolge noch eine Botschaft an ihre Fans aufgenommen. «Sie ist spontan und hat alles, was nötig ist, um es live rüberzubringen. Darin war sie so gut. Du kannst es nicht sehen, ohne eine Gänsehaut bekommen, wenn du sie hörst. Es ist einfach sehr, sehr sweet», sagte Film-Produzent Steve Boettcher dem Branchenblatt The Hollywood Reporter».

Whites Botschaft an ihre Fans ist in Boettchers Films «Betty White: A Celebration» zu sehen, der an diesem Montag in Hunderten US-Kinos anlaufen sollte. «Es war der 20. Dezember, bei ihr zu Hause. Betty liebte es, sich in Schale zu werfen, wie sie es nannte. Das Kleid, die Frisur, der Look – sie liebte das einfach», sagte Boettcher weiter über die Aufnahme. Produziert hat er den Film mit Mike Trinklein. Darin kommen auch Kollegen wie Ryan Reynolds und Robert Redford zu Wort.

Ein öffentliches Begräbnis, mit der Teilnahme von Freund*innen und Kolleg*innen, wird es wohl nicht geben. «Betty hat das nie gewollt», sagte ihr langjähriger Manager Jeff Witjas. Sie habe nicht gewollt, dass Leute ihretwegen viel Trubel machten, führte Witjas aus. Die Bestattung werde deshalb sehr privat und klein sein.

Bis zuletzt habe er White optimistisch und humorvoll erlebt, sagte Witjas. Sie habe viel gelesen und Puzzles zusammengesetzt. White starb am 31. Dezember. Viele Prominente und Fans nahmen Anteil und bekundeten ihre Trauer, darunter Popsängerin Cher und Talkshow-Host Ellen DeGeneres.

Weltbekannt wurde White mit ihrer Rolle als naive Witwe Rose Nylund in der Sitcom «Golden Girls», die ab 1985 in den USA ausgestrahlt wurde und ab 1990 auch in Deutschland. Alle ihre Kolleginnen von damals waren zuletzt längst tot: Serienmutter Estelle Getty (Sophia) starb 2008 mit 84 Jahren, Beatrice Arthur (Dorothy) 2009 mit 86 Jahren und Rue McClanahan (Blanche) 2010 mit 76 Jahren.

Whites Heimatstadt Oak Park im US-Staat Illinois will am Wochenende vor dem 100. Geburtstag (15./16.1.) mit einer kleinen Feier an die Schauspielerin erinnern.

Mehr als 75 Jahre arbeitete White im Film- und Fernsehbusiness, schaffte es damit auch ins Guinness-Buch der Rekorde – als TV-Entertainerin mit der längsten Karriere. White war dreimal verheiratet und hatte keine Kinder.

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