Kleist-Preis geht an Sasha Marianna Salzmann
Salzmann, geboren in Wolgograd, identifiziert sich als nicht-binär
Der Kleist-Preis geht in diesem Jahr an Dramatiker*in und Romanautor*in Sasha Marianna Salzmann («Ausser sich»).
Die Auszeichnung soll nach Angaben vom Donnerstag am 17. November während einer Matinée im Deutschen Theater in Berlin überreicht werden. Entsprechend der Tradition des Kleist-Preises wurde Salzmann von einer sogenannten Vertrauensperson bestimmt. Dazu hatte die Jury der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft die Autorin Samira El Ouassil gewählt.
Salzmann (38) zeichne sich durch ein eindrucksvolles Talent aus, die Gegenwart «künstlerisch zu erschliessen und dabei zugleich das zu verhandeln, was unverfügbar bleibt». Salzmann schreibe über mehrschichtige, komplexe Gesellschaftsfelder, bei denen sich eine Eindeutigkeit verbiete.
Geboren in Wolgograd, lebt Salzmann in Berlin und versteht sich als nicht-binär. Salzmann wuchs in Moskau auf. 1995 kamen die Familienmitglieder als jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland.
Die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft vergibt den mit 20’000 Euro dotierten Preis im November jedes Jahres in zeitlicher Nähe zu Kleists (1777-1811) Todestag. Den Kleist-Preis bekamen bereits Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers. Nach Wiederbegründung 1985 gehörten unter anderem Alexander Kluge, Heiner Müller, Ernst Jandl, Monika Maron, Herta Müller, Daniel Kehlmann, Monika Rinck oder Yoko Tawada zu den Preisträger*innen.
Läuft für den nicht-binären Literatur-Star aus der Schweiz: Publikumspreis für die Bühnenadaption von Kim de l’Horizons «Blutbuch» (MANNSCHAFT berichtete).
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