«N’bisschen Frieden»: Neues Musical von Schlagerkomponist Ralph Siegel

In Duisburg ist Premiere im Theater am Marientor

Komponist Ralph Siegel in Füssen (Foto: Angelika Warmuth/dpa)
Komponist Ralph Siegel in Füssen (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Komponist und Musikproduzent Ralph Siegel (77) fiebert der Welt-Premiere seines neuen Musicals «N’bisschen Frieden – Rock’n’Roll Summer» in Duisburg entgegen.

Die Anspannung steige von Tag zu Tag, sagte Siegel der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist aber auch ganz normal. Ich bin mit 77 Jahren sehr glücklich darüber, dass ich das Stück jetzt auf die Bühne bringen kann. Man weiss ja nicht, wie lange man noch lebt und das alles noch erleben darf.»

Sein neuestes Werk – eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte mit Krimi-Elementen – wird am Donnerstag im Theater am Marientor in Duisburg uraufgeführt.

Viele langjährige Weggefährt*innen und Freunde hat der Münchner dazu eingeladen. Darunter sind etwa Schlagersänger Michael Holm, TV-Ikone Carolin Reiber, Marla Glen, Corinna May, Jean Pütz, Jenny Elvers und Politiker Wolfgang Bosbach.

«Grand Prix» Siegel feierte 1982 mit der damals 17-jährigen Nicole und dem unvergessenen Lied «Ein bisschen Frieden» beim Eurovision Song Contest, der seinerzeit noch «Grand Prix» genannt wurde, den ersten deutschen Sieg und schrieb Musikgeschichte. Er komponierte und produzierte unzählige Hits.

Ans Aufhören denkt Siegel noch lange nicht: «Ich mache das weiter, solange es der liebe Gott will», betonte Siegel. «Es ist eine klare Entscheidung vom lieben Gott. Wobei meine Ärzte da auch nachhelfen können.»

Im neuen Buch über LGBTIQ-Musicals, «Breaking Free», mokiert sich der Musikkritiker Manuel Brug über Siegel und dessen Musicalambitionen. Dabei behandelt Brug speziell dessen Stück «Zeppelin», mit dem sich Siegel einen «Theaterlebenstraum» erfüllt habe. Das Werk wurde 2021 in Füssen uraufgeführt und läuft dort für Neuschwanstein-Tourist*innen als Kombi-Paket mit Wellness und Übernachtung im Musical-Festspielhaus nach Vorbild von Wagners Bayreuther Festspielhaus gebaut.

LGBTIQ-Konkurrenz von Andrew Lloyd Webber Ob das neue Stück als «Rock’n’Roll Summer»-Werk mit bekannten Rock’n’Roll-Musicals ernsthaft konkurrieren kann, wird sich zeigen. Die internationale Konkurrenz ist gerade hier sehr gross. Erfolgskomponist Andrew Lloyd Webber hat in seinem neuesten Rock’n’Roll-Werk «Cinderella» erstmals eine zentrale schwule Figur eingebaut, auf dem Original-Cast-Album aus London von Adam Lambert gesungen. Dieses Stück wird im Frühjahr 2023 am Broadway als «Bad Cinderella» herauskommen.

Ein Broadway-Transfer von Siegels «N’bisschen Frieden – Rock’n’Roll Summer» ist derzeit nicht geplant.

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