Gilbert & George: Grosse Häuser zeigen nur wenige unserer Werke

Foto: Schirn
Foto: Schirn

Das britische Künstlerduo Gilbert & George hat sich nach eigenen Angaben mit seinen Werken nicht ausreichend in Museen vertreten gefühlt – und deshalb ein eigenes künstlerisches Zuhause in London eröffnet.

«Selbst die grossen Institutionen wie die Tate zeigen immer nur sehr wenige unserer Arbeiten. Ein oder zwei Kunstwerke, das war’s», sagte Gilbert Prousch der Welt am Sonntag. «Wir hatten das Gefühl, dass das nicht ausreicht, um unsere Denkweise und unsere Kunst zu verstehen.» Deshalb sei es besser, ein kleines Zentrum zu haben, in dem man die Kunstwerke dauerhaft sehen könne, sagte er.



Im Stadtteil Spitalfields im Osten Londons ist das Gilbert & George Centre beheimatet. Das Paar tritt mit seiner Kunst seit über 50 Jahren auch immer wieder gegen Homophobie und für Akzeptanz ein.

Gemäss dem Motto der extravaganten Realismus-Künstler soll dort «Kunst für alle» zu sehen sein – die meisten Ausstellungen sollen kostenlos für Interessierte zugänglich sein – als erstes die Schau «The Paradisical Pictures».

George Passmore sagte dazu in dem Interview: «Wo wir auch hingehen, werden wir von jungen Leuten angesprochen, die sagen: ‹Ich liebe eure Kunst.› Und wenn wir zurückfragen, welches Werk und welche Ausstellung sie meinen, dann stellt sich heraus, dass sie noch nie eine Ausstellung von uns gesehen haben.»

Immerhin: Die Schirn zeigte 2021 die Schau Gilbert & George «The Great Exhibition» (MANNSCHAFT berichtete). Ihr Werk kreist um Tod, Hoff­nung, Leben, Angst, Sex, Geld und Reli­gion. Es sind auch gesell­schaft­li­che Themen, die sie in ihrer Wider­sprüc­hlic­hkeit zeigen: zugleich frö­hlich und tragisch, grotesk und ernst, surreal und symbo­lisch.

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