Nemo ist Über­raschungs­act beim CSD Köln

Gegen einen anderen musikalischen Programmpunkt regt sich Widerstand

Bild: SRF/Ella Mettler
Bild: SRF/Ella Mettler

Am Wochenende wird in Köln Christopher Street Day gefeiert. Als musikalisches Highlight wurde neben Tokio Hotel nun auch ESC-Star Nemo angekündigt.

Seit Montag steht fest: Musikalisch wird zum CSD Köln einiges geboten. Nemo wird am Sonntagabend auf der Heumarkt-Bühne spielen. Es soll sich um den einzigen Kurzauftritt bei einer Pride in Deutschland handeln. In Zurich stand Nemo bereits Mitte Juni auf der Bühne (MANNSCHAFT berichtete).



Bereits am Freitag lädt Henriette Reker queere Organisationen und Gruppen aus Köln ins Rathaus ein. Anschliessend wird die parteilose Oberbürgermeisterin auf dem Alter Markt die Progress-Pride-Flagge hissen.

Ebenfalls am Freitag soll der Jugendchor St. Stephan der katholischen Kirchengemeinde in Köln-Lindenthal mit Dragqueen Julie Voyage auf dem Alten Markt auftreten. Dagegen regt sich Widerstand. Die rechtskonservative Plattform Citizengo, auf der europaweit gegen mehr LGBTIQ-Rechte und Abtreibung gekämpft wird, hat eine Petition gestartet. Bis zum Dienstag Morgen hatten bereits über 19’800 Menschen unterschrieben.

Darin wird Kardinal Rainer Maria Woelki aufgefordert, die Beteiligung der katholischen Kirche am CSD zu unterbinden. Die Rede ist von «tiefer Sorge» über die kirchliche Beteiligung an einer Veranstaltung, «die tagelang die Sünde feiert, den Stolz und jegliche Art von ausserehelicher Sexualität». Anstatt zu Reue und Umkehr zu mahnen, enthalten die geplanten Programmpunkte ein «weiter so» und scheinen die LGBT-Ideologie gutzuheissen. Es wäre ein fatales Signal, heisst es im Text der Petition. Woelki wird darum aufgefordert, die Kölner Kirche zu «schützen».

Am Samstagabend findet der CSD-Empfang der Aidshilfe NRW und des Queeren Netzwerks NRW statt. Dort wird die lesbische Publizistin Carolin Emcke vom Queeren Netzwerk mit der Kompassnadel ausgezeichnet (MANNSCHAFT berichtete).

Mehr lesen > Neuzeitliche Hexen­verfol­gung oder: Was darf der ESC? Über das Ansinnen, den Eurovision Song Contest zu verhindern (MANNSCHAFT-Kommentar)

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