++ Schulumfrage zu Queerfeindlichkeit ++ Linke will queere Familien stärken ++
Kurz, knapp, queer: Die LGBTIQ-News aus Deutschland
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 22. April 2024.
++ Umfrage zu Queerfeindlichkeit ++
An den Kölner Schulen wurde eine Befragung eingeleitet, die Auskunft über die Atmosphäre an Schulen und dortige Schutzräume gegen soll. In einer Studie untersucht die Jugendeinrichtung anyway, wie LGBTIQ Schüler*innen von Diskriminierung gegen die sexuell-romantische Orientierung oder/und geschlechtliche Identität betroffen sind. Alle queeren Schüler:innen aus Köln sind ab sofort aufgerufen, an der Studie teilzunehmen.
Anlass zur Studie war die Feststellung diverser Projekte, dass die Queerfeindlichkeit in Schulworkshops gestiegen sei. «Uns erreichten viele Nachrichten von Lehrkräften und Schulsozialarbeiter*innen, die ähnliche Beobachtungen machen. Diese sind teilweise alarmierend», sagte Jürgen Piger von anyway. Die Befragung geht bis einschliesslich 21. Mai 2024 und erfolgt digital unter www.anyway-koeln.de/studie.
++ Linke fordert Reform des Abstammungsrechts ++
Zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit bekräftigt Die Linke NRW ihre Forderung nach einer umfassenden Reform des Abstammungsrechts, um die Rechte von Regenbogenfamilien zu stärken und Diskriminierungentgegenzuwirken. «Niemand sollte aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder seiner Familienkonstellation benachteiligt werden. Wir fordern eine Reform, die lesbische Paare als rechtliche Eltern ihrer Kinder anerkennt, unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. Vor allem die Notwendigkeit der Stiefkindadoption gehört endlich abgeschafft», erklärte der queerplolitische Sprecher Dominik Goertz.
Lesbische Frauen und ihre Familien stehen noch immer vor unzähligen rechtlichen Herausforderungen, die ihr Familienleben beeinträchtigen. Insbesondere das Abstammungsrecht in Deutschland ist veraltet und berücksichtigt nicht die Vielfalt der modernen Familienkonstellationen.
++ Würdigung für Sexarbeitende ++
Die Herbertstrasse auf St. Pauli ist als Bordellgasse berühmt. Weniger bekannt ist die düstere Vergangenheit der Strasse. Das will der Bezirk Hamburg-Mitte ändern und laut NDR eine Art «Stolper-Bordstein» dort zu installieren. Dort verdingte sich einst auch die queere Sexarbeiterin Johanna «Otto» Kohlmann – und landete in Auschwitz. Andere wurden zwangssterilisiert.
Die rund 60 Meter lange Herbertstrasse hatte sich einst zu einem der bekanntesten Strassenstriche des Landes entwickelt. Die Nazis verfolgten Sexarbeitende als «weibliche asoziale Elemente», Prostitution und Striptease waren streng verboten
++ Hamburg würdigt Karl Lagerfeld ++
Die Hansestadt gibt sich eine Karl-Lagerfeld-Promenade. Das hat die Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen laut NDR beschlossen.
Fünf Jahre nach seinem Tod würdigt nun auch seine Vaterstadt Hamburg den schwulen Modeschöpfer. Die Promenade liegt zentral am Alsterfleet, nahe des Neuen Walls und des Rathauses, ist aber nur gut 150 Meter lang.
++ Neues Buddenbrookhaus teurer und später ++
Ein Streit in der Lübecker Bürgerschaft lässt den Umbau stocken. Seit mehr als einem Jahr tut sich nichts mehr auf der Baustelle. «Dadurch verzögert sich nicht nur die Wiedereröffnung, sondern der Umbau wird wegen des möglichen Wegfalls von Fördergeldern und steigender Baupreise immer teurer», sagt Bürgermeister Lindenau (SPD). Auslöser des Streits ist ein mittelalterliches Kellergewölbe, das ursprünglich an einer Stelle durchbrochen werden sollte, um Platz für eine Treppe zu schaffen. Nach heftigen Protesten u.a. von Denkmalschutzinitiativen hat die Bürgerschaft ihre Pläne geändert. Statt eines Durchbruchs soll es jetzt ein angebautes Treppenhaus geben.
Das Haus ist nach dem Roman «Buddenbrooks» des schwulen Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann (1875-1955) benannt und wird als Literaturmuseum und Forschungsstelle zur Familie Mann genutzt. Das Gebäude war 1841 bis 1890 das Wohnhaus der Grosseltern von Heinrich und Thomas und Vorbild für den Romanort in Buddenbrooks. (dpa)
++ Frauen beleidigt und bedroht ++
In der Nacht zu Sonntag bedrohte und beleidigte ein unbekannter Mann zwei Frauen in Adlershof. In einem Imbiss im S-Bahnhof Adlershof soll der unbekannte Mann gegen 0.15 Uhr eine 19-Jährige und ihre gleichaltrige Begleiterin angesprochen und gefragt haben, ob sie ein Paar seien. Nachdem beide dies verneint haben sollen, soll der Mann einen Schraubendreher gezeigt und dabei Drohungen gegen die Frauen und die LGBTIQ-Community ausgesprochen haben.
Im Anschluss soll der Unbekannte das Duo noch beleidigt haben. Im weiteren Verlauf wurde der Inhaber des Imbisses auf die Situation aufmerksam und begleitete die Heranwachsenden in einen Nebenraum, von wo aus diese den Notruf wählten. In der Zwischenzeit flüchtete der Mann und stieg in eine einfahrende S-Bahn. Alarmierte Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 35 suchten gemeinsam mit der Bundespolizei nach dem Tatverdächtigen, konnten ihn allerdings nicht mehr finden. Die beiden Frauen wurden nicht verletzt. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernommen.
++ Transphobes Graffiti entdeckt ++
In der Nacht vom 19.04. auf den 20.04.wurden entlang der Hauptstrasse in Obrigheim Plakate und Aufkleber mit rassistischem und sexistischem Gedankengut angebracht. Diese wurden durch die Polizei sichergestellt. Zusätzlich wurde die Gemeindehalle Rosengarten mit transphob motivierten Graffiti beschmutzt. Diese dürften im Zusammenhang mit einer dort geplanten Travestieveranstaltung am Folgetag stehen. Die Veranstaltung verlief störungsfrei.
Wer Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen machen kann, bzw. Personen beim Anbringen der Plakate oder Aufkleber festgestellt hat, wird gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Grünstadt telefonisch unter 06359-93120 oder per Email unter [email protected] in Verbindung zu setzen.
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