Hannah Gadsby kuratiert kritisch Picasso: «Pablo-matic» in New York
Die lesbische Künstlerin sorgt für eine feministische Perspektive
Die australische Comedienne Hannah Gadsby (45) hat für das Brooklyn Museum in New York eine Ausstellung zum Werk des spanischen Malers Pablo Picasso (1881-1973) kuratiert – aus feministisch-kritischer Perspektive.
«Picasso hat gesagt: ‹Du kannst alle Perspektiven gleichzeitig haben!› Was ein Held», wird Hannah Gadsby am Eingang der Ausstellung zitiert. «Aber sag mir, sind da auch Perspektiven von Frauen dabei? Ansonsten bin ich nicht interessiert.»
«It’s Pablo-matic: Picasso According to Hannah Gadsby» soll am Freitag eröffnen und bis zum 24. September zu sehen sein.
In der Schau mit insgesamt rund 100 Ausstellungsstücken kommentiert Gadsby Gemälde und Zeichnungen von Picasso und stellt Werke von Künstlerinnen daneben. Die Ausstellung soll laut Museum das Vermächtnis des Malers «durch eine kritische, zeitgenössische und feministische Brille» untersuchen und erkenne gleichzeitig «die transformative Kraft und den anhaltenden Einfluss seines Werks» an.
Die Schau ist Teil einer Reihe von Ausstellungen anlässlich des 50. Todestages von Picasso in diesem Jahr. Der in Spanien geborene Maler, der später grösstenteils in Frankreich lebte, gilt als einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Künstler, als Begründer des Kubismus und wichtiger Akteur des Surrealismus – aber er war auch als Sexist und Macho bekannt, der Frauen oft abwertend abbildete.
Die Komikerin Gadsby aus Tasmanien, die auch studierte Kunsthistorikerin ist, setzte sich schon 2018 in ihrer durch Netflix weltberühmt gewordenen Comedy-Show «Nanette» kritisch mit Picasso auseinander. Daraufhin war die Zusammenarbeit mit dem Brooklyn Museum zustandegekommen.
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