«Bei zwei Papas gross werden, ist auch normal»

Bereits zum zweiten Mal fand das Regenbogen-Wochenende statt

Bild: zvg
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In Niederbayern fand am Wochenende das zweite Regenbogen-Treffen für schwule Väter mit ihren Kindern statt. 30 Papas und 20 Kinder waren dabei.

Das 2. Regenbogen-Wochenende für Väter mit ihren Kindern fand dieses Jahr unter besten Bedingungen statt. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich 30 Papas und ihre 20 Kinder im Niederbayrischen Neureichenau in der Nähe von Passau.

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Ins Hotel Gut Riedelsbach luden das Gastgeber-Paar Bernhard und Ewald Sitter und der Buchautor Tobias Rebisch zum Austausch ein. Es sei für ihn ursprünglich schwer gewesen, sich von dem gesellschaftlichen Konzept von Vater und Mutter zu trennen, sagt Rebisch gegenüber MANNSCHAFT.  Die Gesellschaft stelle oft in Frage, ob Männer einem Kind alles geben können, was eine Mutter ihrem Kind gibt. Deshalb zweifeln die Männer oft an ihrer Kompetenz, auch wenn sie einen starken Kinderwunsch haben. An diesen jährlichen Wochenenden können sich die Väter über Ihre Erfahrungen austauschen und tiefer gehende Gespräche führen.

Diesem Bedürfnis nach Austausch sei vorher noch nicht Raum gegeben worden, sagt Tobias Rebisch. Er suchte im Internet ein Angebot zum Austausch für Väter, fand aber nur solche, die exklusiv für lesbische Paare waren. So kam ihm die Idee, ein eigenes Angebot zu schaffen.

Papi oder Onkel? Auf der Suche nach einem erfüllten Leben

Dass die Nachfrage und das Interesse da sind, war ihm sofort klar. Das Programm des Wochenendes hatte er auch schnell zusammen, was fehlte, war die Location. Das Hotelier-Paar Bernhard und Ewald Sitter traten mit Rebisch in Kontakt, nachdem sie sein Buch «Zwei Väter, ein Baby» gelesen hatten. Durch das Buch haben die beiden den Mut gefunden, selber ein Kind zu adoptieren.

Der Sohn von Tobias Rebisch ist heute bereits sieben Jahre alt. Auch für ihn war das Regenbogenväter-Wochenende eine Bereicherung. «Es war schön zu erleben, wie andere Kinder auch bei Papas gross werden und dass das auch normal ist», erzählte er seinen Vätern.

Beim diesjährigen Regenbogenväter-Wochenende waren Familien aus den verschiedensten Ecken Deutschlands dabei. Sogar aus Düsseldorf und Potsdam reisten Väter mit ihren Kindern an. Generell steht das Wochenende aber natürlich Vätern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum offen, die die Reise nach Niederbayern nicht scheuen.

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Wer sich für das Regenbogenväter-Wochenende 2021 interessiert, kann Tobias Rebisch auf Instagram oder Facebook folgen und wird dort auf dem Laufenden gehalten. Für Männer, die sich ihren Kinderwunsch erfüllen möchten, gibt es mit «Das Regenbogenväterbuch» seit diesem Jahr einen Ratgeber für schwule Väter (MANNSCHAFT berichtete).

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