Beauftragter Lehmann beklagt zunehmende Aggression gegen Queers

Sven Lehmann (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)
Sven Lehmann (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), ruft dazu auf, den Christopher Street Day zu unterstützen und so Flagge gegen rechts und die AfD zu zeigen.

Lehmann selber werde CSDs vor allem in Ostdeutschland besuchen, darunter im Juli im sächsischen Pirna, sagte Lehmann bei einem Pressegerspräch am Freitag in Berlin. In Pirna hatte ein Kandidat der AfD erstmals eine Oberbürgermeisterwahl in Deutschland gewonnen (MANNSCHAFT berichtete).



Am Donnerstag habe ein Treffen des Queer-Beauftragten mit queeren Verbänden aus Sachsen stattgefunden, wie etwa CSD-Vereinen und der Aidshilfe; LGBTIQ-Organisationen bekämen immer mehr Beratungsanfragen aufgrund von Diskrimierung, so Lehmann.

Rechtsextreme agierten immer offener und aggressiver gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und inter sowie andere queere Menschen. «Diese aggressive Verrohung richtet sich gegen die Würde des Menschen und damit gegen unser Grundgesetz. Sie stachelt Menschen an, wiegelt sie auf und ermutigt sie zu aggressivem Verhalten auch im Alltag», sagte Lehmann. So habe es im vergangenen Jahr vermehrt Angriffe auf CSDs gegeben.

Der CSD sei immer auch eine politische Demonstration für die Demokratie gewesen, für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Diese seien durch Rechtsextreme und die AfD bedroht. Rechtsextreme Pläne richteten sich nicht nur gegen Menschen mit Migrationsgeschichte. Sie zielten auch auf queere Menschen.

«Man darf sich nicht von Alice Weidel täuschen lassen», so Lehmann, in Bezug auf die offen lesbische Bundessprecherin der AfD. «Rechtsextreme wollen erkämpfte Freiheiten und Rechte wieder einschränken», sagte Lehmann. Ein Beispiel: «Lesben und Schwule sollen nach dem Willen der AfD nicht mehr heiraten dürfen.» Auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), auch Antidiskriminierungsgesetz genannt, würde unter der AfD wohl abgeschafft oder aufgeweicht werden, warnte Lehmann. Queere Menschen könnten dann beispielsweise ihren Job verlieren

Mehrere Männer homofeindlich beleidigt, bespuckt, geschlagen: Zwei Vorfälle aus Berlin, binnen weniger Stunden passiert (MANNSCHAFT berichtete).

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