Aufruf: Verfolgung von LGBTIQ in Gaza und Westjordanland stoppen!

Unterstützung kommt u.a. von Jens Spahn und Seyran Ateş

Der Regenbogen in Gaza (Foto: Instagram/Yoav Atzmoni)
Der Regenbogen in Gaza (Foto: Instagram/Yoav Atzmoni)

Der brutale Angriff der Terrororganisation Hamas auf friedliche feiernde Menschen in Israel liegt über neun Monate zurück (MANNSCHAFT berichtete). Nichts könne diese Gewalt rechtfertigen, heisst es in einem neuen Aufruf, den zahlreiche queere Prominente aus Politik und Gesellschaft unterzeichnet haben.

Zum Kölner CSD haben antizionistische und links-autoritäre Gruppen ihre Teilnahme an der Demo angekündigt und reklamieren einen «revolutionären Block» für sich, u.a. unter dem Slogan No Pride in Genocide (MANNSCHAFT berichtete). In Berlin kam es bei einem Soli-Abend für den lesbischen Dyke March Berichten zufolge zu antisemitischen Übergriffen (MANNSCHAFT berichtete). Die Frage, ob man nach dem 7. Oktober 2023 zu Israel oder den Palästinenser*innen hält, scheint immer mehr auch die queere Community zu spalten. Für Aufsehen hatte im November ein schwuler israelischer Soldat gesorgt, der eine Pride-Flagge in Gaza zeigte (MANNSCHAFT berichtete).



«Uns empört, dass in der öffentlichen Debatte über den von der Hamas ausgelösten Krieg die Lage von Schwulen, Lesben und Transgender völlig aus dem Blick geraten ist», heisst es nun in einem Aufruf.

«In Palästina ist die Situation für Schwule, Lesben und Transgender bedrückend, die Region belegt weltweit einen der letzten Plätze bei den Menschenrechten von Schwulen, Lesben und Transgender. Es ist völlig undenkbar, sich in Gaza mit der Regenbogenflagge zu zeigen. Immer wieder wird von abscheulichen Morden berichtet.» Wer überleben möchte, müsse sich besonders in Gaza verstecken.

«Deswegen rufen wir die Bundesregierung dazu auf, den Schutz des Lebens von Schwulen, Lesben und Transgender zu einem Teil der möglichen Friedenslösung für Gaza nach der Entmächtigung der Hamas zu machen. Die brutale Verfolgung und Ermordung von Schwulen, Lesben und Transgender unter dem Regime der Hamas muss gestoppt werden.

Israel dagegen ist Schutzmacht, Anziehungspunkt und Zufluchtsort für Schwule, Lesben und Transgender, auch und gerade aus Palästina, auch wenn dies durch den Krieg weiter erschwert wird. Die Möglichkeit, in Israel offen und selbstbestimmt zu leben, ist in der ganzen Region einzigartig. Der Hass der Hamas auf Israel richtet sich auch gegen diese Diversität und damit direkt gegen uns. Deswegen sind wir der Meinung, dass jegliche Tolerierung der Hamas und jegliche Relativierung der Menschenrechtsverletzungen in Gaza und dem Westjordanland in unserer Community nichts verloren haben.»

Unterschrieben wurde der Aufruf u.a. von queeren Politiker*innen und Aktivist*innen wie Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin sowie Volker Beck (Grüne).

Jetzt auch von vorne: Diesen Mann liebt Ralf Schumacher. Der ehemalige Rennfahrer erntet nach seinem Coming-out nicht nur positive Rückmeldungen (MANNSCHAFT berichtete).

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