Wegen Homosexualität: Öffentliche Auspeitschung in Afghanistan

Seit Ende vergangenen Jahres werden wiederholt öffentliche Bestrafungen durchgeführt

Taliban-Kämpfer patrouillieren Kabul (Foto: Oliver Weiken/dpa)
Taliban-Kämpfer patrouillieren Kabul (Foto: Oliver Weiken/dpa)

In der südafghanischen Stadt Kandahar haben die Taliban neun Menschen in einem Sportstadion öffentlich ausgepeitscht.

Das bestätigte das Oberste Gericht und der lokale Sprecher der militanten Islamisten Hadschi Said am Dienstag auf Twitter. Den Beschuldigten seien Diebstahl und homosexuelle Handlungen vorgeworfen worden. Nach Aussage der Taliban wurden sie in Anwesenheit von Taliban-Offizieren und Anwohnern mit insgesamt 35 bis 39 Peitschenhieben bestraft.



In sozialen Medien wurden vielfach Aufnahmen geteilt, die der afghanische Nachrichtensender Amu TV verbreitete. Sie sollen die Auspeitschung vor Hunderten von Zuschauern zeigen. Die Aufnahmen konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Bei ihrer Machtübernahme im August 2021 hatten die Taliban einen moderateren Kurs versprochen (MANNSCHAFT berichtete). Seit Ende vergangenen Jahres haben sie jedoch wiederholt öffentliche Bestrafungen durchgeführt und auch eine Hinrichtung vollzogen.

Berichten zufolge werden unter den Taliban Schwule getötet und vergewaltigt. Die neuen alten Machthaber nutzen die sozialen Medien, um ihren Opfern eine Falle zu stellen (MANNSCHAFT berichtete).

Während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 wurden Auspeitschungen, Amputationen oder Steinigungen in der Öffentlichkeit vollzogen.

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