Vögel beobachten und häkeln: US-Komikerin Ellen DeGeneres wird 65

«About Time For Yourself… with Ellen» nennt sie ihre neu entwickelte Show

US-Moderatorin Ellen DeGeneres in der «Ellen DeGeneres Show» (Foto: Michael Rozman/Warner Bros./dpa)
US-Moderatorin Ellen DeGeneres in der «Ellen DeGeneres Show» (Foto: Michael Rozman/Warner Bros./dpa)

Talkshow-Moderatorin, Stand-up-Komikerin, Oscar-Moderatorin: Ellen DeGeneres war im US-Fernsehen über Jahrzehnte allgegenwärtig. Jetzt wird sie 65 Jahre alt – und orientiert sich nach dem Ende ihrer täglichen Talkshow neu.

Von Christina Horsten, dpa

Rund 20 Jahre lang und 3‘200 Folgen lang erschien Ellen DeGeneres fast jeden Nachmittag auf den Fernsehbildschirmen der USA. Im vergangenen Mai beendete die vielfach preisgekrönte US-Moderatorin ihre tägliche Talksendung – unter anderem mit der Schauspielerin Jennifer Aniston und den Sängerinnen Pink und Billie Eilish zu Gast (MANNSCHAFT berichtete).

Zuvor hatte es Berichte über eine feindselige Arbeitsatmosphäre am Set der Sendung gegeben, die Gastgeberin hatte sich entschuldigt und das Ende der Show angekündigt.

Am 26. Januar wird DeGeneres jetzt 65 Jahre alt – und macht seit dem Ende ihrer täglichen Talksendung nun erstmal neue Hobbys zum Beruf. «In letzter Zeit habe ich mir Zeit für mich selbst genommen, weg von den Kameras und das habe ich so sehr genossen», dass ich dachte, ich teile etwas von dem, was ich gemacht habe, mit euch.»

So sei eine neue Show entstanden – «About Time For Yourself… with Ellen» – in der die Moderatorin etwa Vögel beobachtet oder häkelt.

«Lustig, ohne herablassend oder gemein zu sein» Auf der Bühne steht die 1958 im US-Bundesstaat Louisiana geborene DeGeneres schon seit den 1980er Jahren. Sie begann als Komikerin und bekam dann erste TV-Rollen. In den 90er Jahren schaffte sie dann mit der Sitcom «Ellen» den Durchbruch. Darin thematisierte sie auch ihr eigenes Coming-out als lesbische Frau. 2003 startete schliesslich die tägliche NBC-Talksendung «The Ellen DeGeneres Show».

«Zu Beginn durfte ich das Wort ‹homosexuell› in der Show nicht sagen», erinnerte sich die Moderatorin zum Abschied von der Show noch einmal. Zwischen 1997 und 2000 war DeGeneres mit der Schauspielerin Anne Heche zusammen, seit 2004 ist die «Ally McBeal»-Schauspielerin Portia de Rossi ihre Partnerin, seit 2008 ist das Paar auch verheiratet und lebt auf einem Anwesen in Kalifornien.



«Lustig, ohne herablassend oder gemein zu sein» – das hat DeGeneres stets als ihr Motto ausgegeben. Neben ihren eigenen TV-Shows hat die Moderatorin unter anderem als Synchronsprecherin gearbeitet – vor allem für den Fisch Dorie aus «Findet Nemo» und «Findet Dorie» – und mehrfach Preisgalas wie die Oscars nominiert. Für besondere Schlagzeilen sorgte dabei 2014 ein Selfie, dass sie bei der Verleihung machte, auf dem um sie herum unter anderem Schauspielstars wie Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Brad Pitt und Meryl Streep zu sehen waren. Millionenfach wurde das Bild über die sozialen Medien verbreitet.

DeGeneres hat einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood und bekam 2016 die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten, verliehen.

Nach dem Ende ihrer Talkshow-Karriere orientiert sich DeGeneres nun neu. «Ich denke, dass sie so eine brillante Schauspielerin und Stand-up-Komikerin ist, dass sie diese Show nicht für ihre Kreativität braucht», sagte ihre Ehefrau de Rossi der New York Times. «Es gibt andere Dinge, die sie angehen könnte.»

Zum Ende des Jahres 2023 hört Anne Will mit ihrem Polit-Talk in Ersten Deutschen Fernsehen auf (MANNSCHAFT berichtete).

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