Homosexualität und andere Ver­brechen: 63 Menschen ausge­peitscht

Vor allem Männer wurden in Afghanistan bestraft

Zwei Männer mit afghanischer Fahne bei einer Protestaktion (Symbolfoto: Ehimetalor Akhere Unuabona / Unsplash)
Zwei Männer mit afghanischer Fahne bei einer Protestaktion (Symbolfoto: Ehimetalor Akhere Unuabona / Unsplash)

Ein Gericht in der zentralafghanischen Provinz Sar-i Pul hat 63 Menschen in einem Stadion öffentlich auspeitschen lassen.

Das gab der Oberste Gerichtshof der in dem Land herrschenden islamistischen Taliban am Dienstag bekannt. Den 14 Frauen und 49 Männern würden unter anderem mutmasslich homosexuelle Handlungen, Diebstahl und andere «moralische Verbrechen» vorgeworfen. Die Strafe sei am Dienstag im Beisein von lokalen Taliban-Vertretern und Anwohnenden vollzogen worden.



Die Taliban führten nach ihrer Rückkehr an die Macht in Afghanistan im August 2021 (MANNSCHAF berichtete) trotz Kritik von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen wieder öffentliche Strafen ein, darunter Hinrichtungen und Auspeitschungen für Verbrechen wie Mord, Raub und Ehebruch. Seitdem wurden fünf wegen Mordes verurteilte Männer öffentlich hingerichtet.

Vergangenen März versprach der oberste Talibanführer Haibatullah Achundsada die vollständige Einführung der Scharia in Afghanistan. In einer Audiobotschaft erwähnte er ausdrücklich Strafen für Ehebruch wie Steinigung und öffentliche Auspeitschungen.

Wo bei gleich­geschlechtlicher Liebe die Todes­strafe droht: Die Rechtsprechung richtet sich häufig nach der Scharia (MANNSCHAFT berichtete).

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