Venedig: Ausstellung zeigt Porträts verfolgter Homosexueller
Grosse Marlene-Dumas-Schau stimmt ein auf Biennale
Mit ihren beklemmenden Porträts und menschlichen Figuren hat Marlene Dumas die grössten Museen weltweit bespielt. Nun sind in Italien u.a. ihre Porträts berühmter Homosexueller zu sehen.
Der Palazzo Grassi in Venedig widmet der südafrikanischen Malerin, die eine der bedeutendsten Gegenwartskünstlerinnen ist, die erste umfassende Ausstellung in Italien – und wohl eine der persönlichsten. Sie findet pünktlich vor dem Startschuss zur Kunstbiennale am 23. April statt.
Gezeigt werden rund 100 Werke, die zwischen 1984 und 2021 entstanden sind. Dazu zählen mehr als 20 ihrer Porträts berühmter Homosexueller, die verfolgt und ausgegrenzt wurden, wie der Schriftsteller Oscar Wilde. Im Unterschied zu Dumas‘ jüngsten Schauen in Basel, Amsterdam und Frankfurt sind in Venedig viele ihrer Erotik-Bilder zu sehen, neben Gewalt, Tod und Liebe ein Hauptthema in ihrem Gesamtwerk.
Erotik ist für Dumas, die seit 1976 in Amsterdam lebt, mehr als Nacktheit und Sinnlichkeit. Erotik sei vor allem auch Leben, sagte die Künstlerin. Eines der Werke heisst «The Particularity of Nakedness» (Die Besonderheit der Nacktheit), ein grossformatiges Werk, auf dem ihr im Jahr 2021 verstorbener Lebensgefährte, der Künstler Jan Andriesse, im Adamskostüm abgebildet ist.
Auch der Titel «open-end»(Offenes Ende) der bis zum 8. Januar 2023 dauernden Schau ist bedeutungsvoll aufgeladen. Das vergangene Jahr sei schwer gewesen. Sie habe Menschen verloren, die ihr sehr nahegestanden sind, erzählte die 68-Jährige. Die Zeit laufe aus – auch für sie und ihr Werk.
Die Exponate stammen aus internationalen Museen und der Sammlung des französischen Milliardärs François Pinault. Der 85-jährige Kunstliebhaber bespielt mit seinen Sammlungen in Venedig den Palazzo Grassi und die Punta della Dogana und seit vergangenem Mai auch ein Museum in Paris.
Typisch Mädchen, typisch Junge – gibt es das überhaupt? Passt der Körper, in dem ich stecke, zu meiner Identität? Die Ausstellung im Stapferhaus in Lenzburg versucht, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. (MANNSCHAFT berichtete).
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