«Tatort» – Meret Beckers Abgang nach lesbischem Flirt

... und dazu läuft Rosenstolz

Foto: Hans Joachim Pfeiffer / RBB
Foto: Hans Joachim Pfeiffer / RBB

Meret Becker hört beim Berliner «Tatort» auf und hat sich mit einem dramatischen Finale verabschiedet. Deutsche Krimifans haben schon öfters Kommissar*innen sterben gesehen. Manchmal ist das Ende kurios.

Wenn ein Schauspieler nach langer Zeit aus einer Rolle ausscheidet, dann tüfteln Drehbuchautor*innenen oft: Wie kann der Abschied aussehen? Bei Schauspielerin Meret Becker war es endgültig. Sie hat sich am Sonntagabend mit einem dramatischen Finale als Kommissarin Nina Rubin vom Berliner «Tatort»-Krimi im Ersten verabschiedet.

In ihrem letzten Fall traf sie sich nochmit einer Zeugin (Bella Dayne) auf einer Lesbenparty in Kreuzberg. Um dort nicht aufzufallen, gehen die Frauen auf die Tanzfläche, zwischen die anderen Paare – und dazu läuft »Liebe ist alles« von Rosenstolz. Das hat sogar Peter Plate überrascht.

Am Ende der Folge «Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht», die am Sonntagabend ausgestrahlt wurde, wird sie nach einem Showdown auf dem Flughafen von einem russischen Mafioso erschossen. Ihr Kollege Robert Karow (Mark Waschke) trägt sie in seinen Armen übers Flugfeld und und ruft verzweifelt: «Nina, nicht einschlafen!» Vergebens. In der letzten Szene ist zu sehen, wie die Polizeikollegen vor einem Foto von Rubin mit Trauerflor innehalten.

Mit Beckers Abschied geht beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine «Tatort»-Ära zu Ende, die mit «Das Muli» 2015 begonnen hat. Dass sie aufhört, ist seit 2019 bekannt. Waschke wird in der nächsten Folge («Das Opfer») solo ermitteln. Beckers Nachfolgerin wird Corinna Harfouch.

Klischeefrei geht es beim «Tatort» nicht immer zu, wenn lesbische Paare vorkommen (MANNSCHAFT berichtete).

Wenn Kommissare den Serientod sterben: Krimi-Fans kennen das. Im Februar fiel die Dortmunder Hauptkommissarin Martina Bönisch in der «Tatort»-Episode «Liebe mich» im dramatischen Finale eines tragischen Falls gezielten Schüssen zum Opfer. Damit verabschiedete sich Darstellerin Anna Schudt nach insgesamt 22 Einsätzen vom Ermittler-Team aus dem Ruhrgebiet.

Fans des Sonntagabend-Krimis der ARD mussten zuletzt einige Abschiede verkraften. Allein aus dem vierköpfigen Dortmund-Team liess sich erst Daniel Kossik (Stefan Konarske) versetzen, dann quittierte Nora Dalay (Aylin Tezel) den Dienst. Im Rostocker «Polizeiruf 110» – ebenfalls im Ersten zu sehen – hängte zu Jahresanfang der von Charly Hübner gespielte Kommissar Sascha Bukow den Polizeiberuf an den Nagel. Im Jahr davor schied Maria Simon als Olga Lenski aus dem «Polizeiruf» aus – nach zehn Jahren als Ermittlerin in Brandenburg.

Das Ausscheiden eines TV-Kommissars aus einer Krimiserie hat im deutschen Fernsehen schon viele Varianten erlebt. Ein kleiner Schock für das Publikum waren etwa die tödlichen Schüsse auf ZDF-Kommissar Erwin Köster (Siegfried Lowitz) 1986. Der Schütze in dem Krimi war übrigens der spätere James-Bond-Bösewicht Christoph Waltz. ZDF-Kommissarin Lisa Wagner hatte 2021 als Winnie Heller hingegen ein eher kurioses Finale – sie wurde von einem Blitz erschlagen.

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