Swatch klagt nach Regenbogen-Razzia in Malaysia

Die konfiszierten Produkte haben einen Wert von über 14’000 Euro

Die Pride-Kollektion von Swatch wird konfisziert. (Foto: andreasharsono/Twitter)
Die Pride-Kollektion von Swatch wird konfisziert. (Foto: andreasharsono/Twitter)

In Malaysia waren kürzlich über 170 Uhren aus der Pride-Kollektion von Swatch beschlagnahmt worden. Nun klagt der Schweizer Konzern.

Die Swatch Group mit Hauptsitz in Biel hat laut Agentur Reuters eine Klage gegen die malaysische Regierung wegen der Beschlagnahmung regenbogenfarbener Uhren eingereicht. Dem Unternehmen zufolge habe dies seinem Ruf geschadet.



Eine Polizeieinheit des Innenministeriums hatte im Mai landesweit Einkaufszentren durchsucht, auch in der Hauptstadt Kuala Lumpur. Dabei wurden 172 Uhren im Wert von rund 14’000 Dollar konfisziert. Nun verlangt Swatch, dass die Uhren zurückgegeben werden.

Der Schweizer CEO der Swatch Group, Nick Hayek, hatte nach dem Bekanntwerden der Beschlagnahmung erklärt: «Wir bestreiten entschieden, dass unsere Uhrenkollektion in Regenbogenfarben mit einer Botschaft des Friedens und der Liebe schädlich sein könnte.»

«Wir fragen uns, wie die Vollzugsbehörde des Innenministeriums die vielen schönen natürlichen Regenbögen konfiszieren will, die tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchen.»

Swatch Pride-Kollektion 2023
Swatch Pride-Kollektion 2023

In den Beschlagnahmungsmitteilungen, die Swatch zugestellt wurden, wurde beschrieben, dass die Uhren die Buchstaben «LGBTQ» enthielten oder LGBTIQ-Rechte förderten. Die meisten der beschlagnahmten Uhren trugen laut Swatch aber nicht den Schriftzug «LGBTQ».

Im Gegensatz zu den meisten anderen benachbarten südostasiatischen Staaten ist im stark muslimisch geprägten Malaysia Homosexualität illegal. Einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen können mit bis zu 20 Jahren Gefängnis und Stockschlägen bestraft werden.

Als das Land 2019 Partnerland der weltgrössten Reisemesse ITB in Berlin war, sorgte der damalige Tourismusminister Malaysias mit seiner Äusserung über angeblich nicht vorhandene Homosexuelle gleich zum Auftakt für einen Eklat (MANNSCHAFT berichtete). Im selben Jahr musste eine populäre TV-Talkshow in Malaysia ihr Interview mit einem LGBTIQ-Aktivisten streichen, nachdem es massive Online-Proteste gegeben hatte (MANNSCHAFT berichtete).

Zur Pride-Parade in Istanbul riegelte die Polizei das Stadtzentrum ab (MANNSCHAFT berichtete).

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