So war die Pride in Myanmar

Mit einem Stöckelschuh-Rennen und einer Bootsparade feierte das asiatische Land die LGBTIQ-Vielfalt

Eine Demo in der Stadt Yangon war verboten, nicht aber eine Bootsparade auf dem Irrawaddy. (Bild: facebook.com/andPROUD)
Eine Demo in der Stadt Yangon war verboten, nicht aber eine Bootsparade auf dem Irrawaddy. (Bild: facebook.com/andPROUD)

Am 27. Januar durfte die Yangon Pride zum zweiten Mal im öffentlichen Raum stattfinden. Aufgrund eines Demonstrationsverbots mussten sich die Veranstalter*innen etwas einfallen lassen. Und das taten sie auch.

Rund 2000 Menschen feierten letztes Wochenende im Thakin-Mya-Park in Yangon – der grössten Stadt Myanmars – die Pride.

Die Veranstalter*innen – die Gruppe «&Proud» – führen die Yangon Pride bereits schon seit fünf Jahren durch, allerdings ist es erst das zweite Mal, dass der Event im öffentlichen Raum stattfinden darf.

Myanmar ist traditionell buddhistisch geprägt, homosexuelle Handlungen stehen immer noch unter Strafe – ein Relikt des britischen Strafrechts aus der Kolonialzeit. Auch wenn das Gesetz selten bis gar nicht angewendet wird, gilt Homosexualität nach wie vor als grosses Tabu in der Gesellschaft.

Die Veranstalter*innen der Yangon Pride mussten improvisieren, denn die Behörden untersagten ihnen einen Demonstrationsmarsch durch die Innenstadt. Stattdessen fuhren farbige Boote mit Regenbogenfahnen über den Irrawaddy, im Park wurde eine Drag-Olympiade organisiert, inklusive Stöckelschuh-Rennen und Hula-Hoop-Wettbewerb. Am Abend traten Dragqueens und die K-Pop-Band «Project K» auf, im Anschluss wurde bis tief in die Nacht gefeiert.

«Als wir anfingen, trauten sich die Leute nicht wirklich, an ein solches Festival zu kommen», sagte Hla Mat Tun, Ko-Director von «&Proud», gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. «Heute sieht man viele junge Menschen. Junge Menschen sind stolzer, geoutet, befähigt und ermutigt.»

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