Gedenken an tote LGBTIQ-Aktivistin vor Ägyptens Botschaft in Malta
Es gab Kritik an der Einstufung des nordafrikanischen Landes als sicher
Am Donnerstag fand eine friedliche Demonstration vor der ägyptischen Botschaft in Ta’Xbiex statt, angesichts des jüngsten Todes der lesbischen Aktivistin Sarah Hijazi, die aus Ägypten stammte.
Die Aktivistin Sarah Hijazi hatte in Kanada Selbstmord begangen (MANNSCHAFT berichtete) – sie war 2017 verhaftet worden, weil sie bei einem Auftritt der Band Mashrou‘ Leila in Kairo die Regenbogenfahne gezeigt hatte.
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Nun veranstaltete die Menschenrechtsorganisation Moviment Graffitti im Nordosten der Insel Malta eine Demo. Die Aktivist*innen brachten am Donnerstag Fotos von Hijazi an der Treppe, dem Tor und der Fassade der Botschaft an, während die Redner*innen von dem Trauma sprachen, das sie erlebt hatte.
Sarah «erinnerte sich daran, dass sie drei Monate lang von Insassen eingesperrt, geschlagen und misshandelt worden war. Sie hatte Asyl beantragt und lebte in Kanada, als sie aufgrund der Foltererfahrungen in Ägypten, die sie in Ägypten erlebt hatte, eine PTBS (postraumatische Belastungsstörung) durchlief», so die Aktivist*innen weiter.
Moviment Graffitti kritisierte, dass Malta ein Land wie Ägypten, das versucht habe, die LGBTIQ-Gemeinschaft in seinem Land zum Schweigen zu bringen, weiterhin als ein sicherer Herkunftsland einstuft.
«Malta hat im Mai 2020 sein Flüchtlingsgesetz ratifiziert und Ägypten als sicheres Land anerkannt. Wie kann ein Land, das eine Person drei Monate lang inhaftiert und gefoltert hat, weil sie eine Regenbogenfahne schwenkte, als sicher angesehen werden?»
Malta gilt allgemein als eins der LGBTIQ-freundlichsten Länder der Welt (MANNSCHAFT berichtete). «Wir hätten gehofft, wenn Sara nach Malta gekommen wäre, hätte sie ein Verfahren gefunden, das ihr geholfen hätte, anstatt ihre verbleibende Lebensenergie zu zerstören», so die Aktivist*innen.
Die Allied Rainbow Communities (ARC) unterstützte die Demonstration und erklärte: «Ägypten wird von Malta als sicheres Land angesehen, und der ägyptische LGBTIQ, der Asyl in Malta beantragt, wird zurückgeschoben.» Solche Fälle gibt es auch in Deutschland (MANNSCHAFT berichtete).
Die ägyptischen Behörden verhafteten Sarah im Oktober 2017. Im Monat davor hatte sie bei einem Konzert der libanesischen Gruppe Mashrou‘ Leila die Regenbogenfahne geschwenkt (MANNSCHAFT berichtete). Mindestens 75 Personen seien damals festgenommen worden, schreibt die Egyptian Initiative for Personal Rights.
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