Nach Shitstorm: Keine Werbung für neues Album von Róisín Murphy

Am 8. September erscheint «Hit Parade»

Foto: Adam Samson
Foto: Adam Samson

Diese Woche erscheint das neue Album «Hit Parade» von Róisín Murphy. Ihre Plattenfirma hat alle Werbemassnahmen eingestellt, nachdem die Musikerin als transfeindlich kritisiert worden war und einen Shitstorm auf sich gezogen hatte.

Róisín Murphy hat sich in einem Facebook-Kommentar gegen die Verwendung von Pubertätsblockern ausgesprochen. Mit diesen Pubertätsblockern und Hormontherapien soll der Leidensdruck von trans Personen gelindert werden, unter dem sie täglich stehen, weil ihr biologisches Geschlecht nicht mit dem empfundenen Geschlecht übereinstimmt.



Das Bundesfamilien- und -jugendministerium teilte dazu im Oktober mit: Die Bundesregierung empfehle nicht die Einnahme von Pubertätsblockern, die Entscheidung über die Verschreibung von Pubertätsblockern liege «ausschliesslich im Ermessen der behandelnden Fachärzt*innen». Diese informieren auch über Risiken und Nebenwirkungen. Die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen müsse dabei im Mittelpunkt der Behandlung stehen, so das Ministerium.

Róisín Murphy schrieb: «Bitte nennt mich nicht eine Terf (Trans-Ausschliessende Radikale Feministin), aber Pubertätsblocker sind Fucked, absolut desolat. Big Pharma lacht sich ins Fäustchen.»

Dieser Kommentar der irischen Sängerin wurde als transfeindlich kritisiert. Daraufhin begann ein Shitstorm, die als Queer Ikone gefeierte Musikerin gab nach und entschuldigte sich bei X (vormals Twitter): «Ich wurde in einen sehr öffentlichen Diskurs geworfen, in dem ich mich unwohl fühle und für den ich zutiefst ungeeignet bin. Ich kann mich nicht genug dafür entschuldigen. Die Auswirkungen meines Handelns zu sehen und die Spaltungen, die sie verursacht haben, ist herzzerreissend.»

Sie wandte sich auch an die LGBTIQ Community: «Diejenigen von euch, die mich verlassen oder bereits verlassen haben, kann ich verstehen. Wirklich. Aber ihr sollt wissen, dass ich jeden einzelnen von euch geliebt habe. Ich war immer sehr stolz auf mein Publikum und habe es als Privileg empfunden, für euch aufzutreten, über all die Jahre.»

Es tue ihr leid, «dass meine Kommentare für viele von euch verletzend gewesen sind.» Murphy kündigte an, sich nach «verletzenden» Kommentaren aus der Diskussion im Netz zurückzuziehen

Ninja Tune, ein unabhängiges Plattenlabel mit Sitz in London, wird Murphys neues Album diese Woche zwar veröffentlichen, stellt jedoch alle Marketing- und Werbeaktivitäten ein, berichtete das Portal The Star.

Das Label plane, alle Einnahmen aus den Albumverkäufen an Organisationen zu spenden, die sich der Bekämpfung von Transphobie widmen, hiess es.

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