Mord an LGBTIQ-Aktivist Zak – Prozessbeginn in Athen

Das Medieninteresse ist gross

Zak Kostopoulos (Foto: Justice for Zak/ ZackieOh)
Zak Kostopoulos (Foto: Justice for Zak/ ZackieOh)

Der Prozess um den Mord am LGBTIQ-Aktivisten Zak Kostopoulos hat in Athen begonnen. Die brutale Tat liegt drei Jahre zurück.

Sechs Personen sind angeklagt, darunter vier Polizisten, denen wegen des gewaltsamen Todes von Kostopoulos im Zentrum von Athen bis zu zehn Jahre Haft drohen, berichtet u.a. das Portal Athina984.

Wegen des grossen Interesses an der Verhandlung und einer grossen Zahl an Zeug*innen platzt der Gerichtssal aus allen Nähten. Die Anklage beantragte zu Beginn des Verfahrens die Verhandlung in einem anderen Gerichtssaal, um alle Prozessparteien sowie die Journalist*innen und Angehörigen unterzubringen.

Am 21. September 2018 schlugen ein 73-jähriger Juwelier und ein 55-jähriger Makler einen mutmasslichen Dieb zusammen, der angeblich auf der Gladstonosstrasse das Juweliergeschäft des Juweliers zu berauben versuchte. Als acht Polizisten vor Ort kamen, gingen sie so brutal gegen den 33-jährigen Täter vor, dass dieser auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Die Brutalität, sowohl der zwei Männer als auch der Polizisten, schockierte die griechische Gesellschaft. Als später herauskam, dass es sich um keinen Dieb handelt – Handyaufnahmen zeigten, wie der offenbar in Panik geratene Zak sich zu befreien versucht und mit einem Feuerlöscher auf die Glastür einschlägt -, sondern um den bekannten griechischen LGBTIQ-Aktivisten Zak Kostopoulos, der sich eigentlich nur vor einem Mobber in Sicherheit bringen wollte (MANNSCHAFT berichtete), änderte sich die öffentliche Diskussion. Der Kampf für die Menschenrechte von queeren Menschen verstärkte sich und der Diskurs für ihre Sichtbarkeit in der Gesellschaft nahm an Bedeutung zu.

Zak Kostopoulos
Zak Kostopoulos

Der 33-Jährige liebte Männer, war HIV-positiv und war ein Drag-Künstler, namens ZackieOh. «Was mich am meisten an Zak begeisterte, war sein Mut und wie er ohne Angst seine Meinung äussern konnte», erklärte Vasilis Thanopoulos, Chefredakteur des einzigen griechischen queeren Magazins Antivirus, wo der Aktivist immer wieder Texte veröffentlicht hatte. «Er ist unersetzbar», so Vasilis.

Über Gogetfunding wird um finanzielle Unterstützung für Zaks Familie gebeten, damit sie sich die Prozesskosten leisten kann.

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