Mit «Loveless» Asexualität und Aromantik entdecken

Alice Osman ist die Autorin von «Loveless». (Bild: Alice Oseman/Loewe)
Alice Osman ist die Autorin von «Loveless». (Bild: Alice Oseman/Loewe)

«Loveless» von Alice Oseman, der Autorin von «Heartstopper», ist eine Ode an Freundschaft und platonische Seelenverwandte.

Die ersten Zeilen Drei Pärchen sassen wild knutschend ums Feuer herum, als wären sie bei einer Kuss-Orgie. Ich war halb so Würg und halb: Wow, ich wünschte, ich wär auch dabei.

Das Genre Ein Jugend-/Young-Adult-Roman über das A in LGBTIQA.

Der Inhalt Georgia ist 18 und ungeküsst. Sie schwärmt für Hochzeiten, Liebesgeschichten und alles Romantische, kann es sich aber überhaupt nicht vorstellen, jemanden zu küssen, auch wenn sie das eigentlich möchte. Nachdem sie es am Abschlussball vermasselt hat, ihren Schwarm Tommy zu küssen, hat sie genug: In der Highschool hat sie es vielleicht verpasst, aber in der Uni möchte sie unbedingt all die Erfahrungen machen, die ihre Freund*innen schon hinter sich haben. Ihre besten Freund*innen Jason und Felipa stehen ihr dabei so gut es geht zur Seite und auch ihre sexpositive Zimmergenossin

Rooney ist sofort bereit, Georgia ein Date zu beschaffen. Doch zuerst müsste sie herausfinden, auf wen sie steht. Sind es Jungs? Sind es Mädchen? Spielt es ihr eine Rolle? Mit ihrem mehr oder weniger freiwilligen Beitritt zur LGBTIQ-Gruppe der Uni lernt Georgia, dass es weitaus mehr als zwei, drei Optionen gibt, dass nicht alle Menschen Anziehung gleich spüren und dass das mehr als okay ist.



Das Fazit Alice Oseman ist spätestens seit dem Raketenstart der Serie «Heartstopper» auf Netflix (MANNSCHAFT berichtete) in aller Munde. Im Gegensatz zu «Heartstopper» ist «Loveless» allerdings kein Comic, sondern ein Roman. Was gleich ist: Eine absolute Selbstverständlichkeit für queere Charaktere, eine Unbeschwertheit trotz Problemen, Sorgen und Ängsten, nach der wir in queeren Romanen oft noch erfolglos suchen, und sympathische sowie sehr unterschiedliche Protagonist*innen, in denen mehr steckt als Klischees.

«Loveless» ist ein «Own Voices»-Roman – Alice Oseman ist also selber auch asexuell. Ein unglaubliches Glück, denn sie schafft es mit diesem Buch, uns die oft verborgenen und auch versteckt gehaltenen Themen Asexualität und Aromantik unfassbar feinfühlig näherzubringen. Ein Must-Read für alle, die «Heartstopper» lieben oder mehr über Asexualität lernen möchten.

«Loveless» von Alice Oseman, Roman, 480 Seiten, Loewe

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